SVR-Vorsitzender Gerlach

„Krise dank der Niedergelassenen gut gemeistert“

Dass Deutschland in der Coronapandemie bislang gut dasteht, ist vor allen Dingen dem ambulanten Sektor zu verdanken, lobt Professor Ferdinand Gerlach den Einsatz der Niedergelassenen.

Veröffentlicht:
Voll des Lobes für den ambulanten Sektor: der Vorsitzende des Sachverständigenrates Professor Ferdinand Gerlach. (Archivbild)

Voll des Lobes für den ambulanten Sektor: der Vorsitzende des Sachverständigenrates Professor Ferdinand Gerlach. (Archivbild)

© Stiftung Gesundheitswissen

Köln. Der Vorsitzende des Sachverständigenrates Professor Ferdinand Gerlach bescheinigt den niedergelassenen Ärzten einen großen Anteil daran, dass Deutschland die Corona-Krise bislang gut gemeistert hat. „Der ambulante Sektor hat funktioniert“, sagt Gerlach in einem Interview mit dem Verband der privaten Krankenversicherung.

Deutschland habe nicht zugelassen, dass ein großer Teil der Infizierten wie in Italien oder Frankreich in die Krankenhäuser gegangen ist, erklärt er in dem Interview, das auf der Homepage des PKV-Verbands veröffentlicht wurde. „Bei uns gab es die Praxen und die Testzentren der Kassenärztlichen Vereinigungen, die das verhindert haben.“ Deshalb seien die Infizierten nicht in die Kliniken gegangen, wo sie andere Menschen hätten anstecken können. Genau das sei in Italien und Frankreich passiert. „Die Krankenhäuser waren die Superspreader.“

DIVI-Initiative weiterer Vorteil

Ein Vorteil war nach Einschätzung von Gerlach auch das von der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) entwickelte DIVI-Intensivregister. Vorher habe man die Zahl der freien Intensivbetten und die Beatmungskapazitäten nicht gekannt. Jetzt wisse man es durch eine freiwillige Initiative der privaten Fachgesellschaft. „Inzwischen ist es verpflichtend für alle, und das ist gut so“, betont er. Profitiert habe Deutschland zudem von der „enormen“ Laborkapazität.

Gerlach ist überzeugt, dass sich aus dem Umgang mit der Pandemie wichtige Lehren für die Zukunft ziehen lassen. Als Beispiele nennt er die bessere Ausstattung des öffentlichen Gesundheitsdienstes und den Push für die Digitalisierung im Gesundheitswesen. (iss)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Zankapfel Substitution

Pflegerats-Chefin: Arztzentriertes System aus der Zeit gefallen

Das könnte Sie auch interessieren
Prof. Dr. Claudia Traidl-Hoffmann und Dr. Michael Seewald

© Anatoli Oskin / Universität Augsburg; © AstraZeneca

Umfrage unter Ärzt:innen

Nachhaltigkeit wird Kernbestandteil verantwortungsvoller Medizin

Anzeige | AstraZeneca GmbH
Wege zu mehr Nachhaltigkeit in der Arztpraxis

© Jennifer / stock.adobe.com

Zuwendung statt Rezept

Wege zu mehr Nachhaltigkeit in der Arztpraxis

Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

© Janssen-Cilag GmbH

Video

Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Höhen- oder Sturzflug?

© oatawa / stock.adobe.com

Zukunft Gesundheitswesen

Höhen- oder Sturzflug?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

© MQ-Illustrations / stock.adobe.com

Digitalisierung

Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Abb. 1: Zeitaufwand pro Verabreichung von Natalizumab s.c. bzw. i.v.

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [9]

Familienplanung und Impfen bei Multipler Sklerose

Sondersituationen in der MS-Therapie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Biogen GmbH, München
Protest vor dem Bundestag: Die Aktionsgruppe „NichtGenesen“ positionierte im Juli auf dem Gelände vor dem Reichstagsgebäude Rollstühle und machte darauf aufmerksam, dass es in Deutschland über drei Millionen Menschen gebe, dievon einem Post-COVID-Syndrom oder Post-Vac betroffen sind.

© picture alliance / Panama Pictures | Christoph Hardt

Symposium in Berlin

Post-COVID: Das Rätsel für Ärzte und Forscher

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Sie fragen – Experten antworten

Kein Einzelimpfstoff gegen Pertussis verfügbar: Wie also Schwangere impfen?

Traumatologie

Bienenstich in die Hornhaut: Schnell raus mit dem Stachel!

Lesetipps
Ein älterer Mann liegt im Krankenbett und hält die Hand einer Frau

© Photographee.eu - stock.adobe.com

Palliativmedizin

Was bei starker Unruhe am Lebensende hilft

Ein junger Fuchs im Wald

© Thomas Warnack/dpa

Alveoläre Echinokokkose

Fuchsbandwurm-Infektionen sind wohl häufiger als gedacht