Länder bereiten Verträge für Kauf von Impfstoff vor

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NEU-ISENBURG/ERFURT (bee). Auf ein gemeinsames Vorgehen bei der Schweinegrippe-Impfung haben sich die Gesundheitsminister der Länder geeinigt. Für 30 Prozent der Bevölkerung wollen die Länder den Impfstoff bestellen. Die Kosten dafür sollen die Kassen übernehmen.

In den kommenden Tagen wird das Bundesgesundheitsministerium (BMG) eine Verordnung erlassen, die die Krankenkassen verpflichtet, die Kosten für die Impfung zu übernehmen. Der erste Entwurf des BMG dafür liege bereits vor, so der Sprecher des thüringischen Sozialministeriums, Thomas Schulz, zur "Ärzte Zeitung". Thüringen sitzt in diesem Jahr der Konferenz der Gesundheitsminister der Länder vor.

Die Länder planen, Impfstoff für rund 50 Millionen Dosen zu bestellen. Damit könnten rund 25 Millionen Menschen in Deutschland geimpft werden. Damit sollen - wie kürzlich von der WHO empfohlen - zuerst Schwangere, chronisch Kranke sowie Beschäftigte im Gesundheitswesen geimpft werden. In den Verträgen mit den Herstellern sollen laut Schulz auch Nachkaufoptionen festgelegt werden.

Die Verträge dazu sollen bis zum Herbst unterzeichnet werden. In Deutschland lassen sich gegen die saisonale Grippe im Schnitt etwa 22 Prozent der Bevölkerung impfen. Wird in Deutschland nicht die bestellte Menge an Impfstoff verbraucht, soll der Rest an Entwicklungsländer abgegeben werden. Über die Kosten der Impfungen ist bisher nur bekannt, dass eine 100-prozentige Impfung der Deutschen etwa zwei Milliarden Euro kosten würde.

Allerdings warnt Schulz vor Panik: "In Deutschland steht eine Pandemie nicht vor der Tür." Wegen der Urlaubssaison und den Infektionen in Spanien und Großbritannien sei aber damit zu rechnen, dass es in Deutschland demnächst mehr Infektionen geben werde, so Schulz.

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