Heilmittelerbringer

Lage der Branche "stabil"

Regierung sieht keine Anzeichen für Versorgungslücken. Die Grünen vermissen detaillierte Daten.

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BERLIN. Die Bundesregierung schätzt die Versorgung mit Heilmitteln als "insgesamt stabil" ein.

Anhaltspunkte für eine Gefährdung der flächendeckenden Versorgung mit Heilmitteln seien "nicht erkennbar", heißt es in der Antwort auf eine parlamentarische Anfrage der Grünen-Fraktion, die der "Ärzte Zeitung" vorliegt.

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Zwischen 1999 und 2014 verzeichneten die gesetzlichen Kassen einen Anstieg der Ausgaben für Heilmittelerbringer um 84,7 Prozent auf 5,69 Milliarden Euro.

Die Gesamtausgaben der GKV stiegen im gleichen Zeitraum um 66,6 Prozent, heißt es in der Antwort. Und auch im vergangenen Jahr registrierten die Kassen bis einschließlich September einen mit 7,4 Prozent überproportionalen Anstieg.

Mehrausgaben von 70 bis 80 Millionen Euro im Jahr

Das Versorgungsstärkungsgesetz werde zudem für eine Angleichung der Heilmittelvergütungen der Kassen "nach oben" sorgen. Diese werde über die regulären Vergütungsanpassungen hinaus zu Mehrausgaben von 70 bis 80 Millionen Euro pro Jahr führen.

Allerdings steige auch die Zahl der Leistungserbringer stetig, erläutert die Regierung. So rechneten im Jahr 2014 insgesamt 35.817 Physiotherapeuten mit der AOK ab. Vier Jahre zuvor waren es noch 32.288 gewesen.

Der jährliche Bruttoverdienst bei angestellten Masseuren, Krankengymnasten und verwandten Berufen belief sich laut Statistischem Bundesamt im Jahr 2010 auf durchschnittlich 31.151 Euro - aktuellere Zahlen werden zur Jahresmitte vorliegen.

"Auf den ersten Blick" wirke die Situation der Heilmittelerbringer gut, kommentierte die grüne Abgeordnete Elisabeth Scharfenberg die Regierungsantwort.

Studie zur Situation der Heilmittelerbringer nötig?

Gewünscht hätte sich die Abgeordnete aber auch Zahlen etwa über die Einkommenssituation Solo-Selbständiger und Angestellter in kleinen Praxen, sagte Scharfenberg der "Ärzte Zeitung".

Sie vermisst auch Daten über die regionale Verteilung, um Hinweise auf Über- oder Unterversorgung zu erhalten. Nötig sei, über die Ergebnisse der Anfrage hinaus, eine Studie zur Situation der Heilmittelerbringer, so Scharfenberg.

Im Dezember sorgte es bei Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Logopäden und Podologen für Enttäuschung, dass es bei der Koppeltung der jährlichen Vergütungsanpassungen an die Entwicklung der Grundlohnsumme bleibt.

In der Branche hatte es Hoffnung gegeben, dass die Koalition kurzfristig im E-Health-Gesetz einen Passus einfügen könnte, mit dem diese seit 2004 bestehende Koppelung aufgehoben worden wäre. (fst)

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