Glybera®

Nutzenbewertung auf Eis gelegt

Erstmals seit Einführung der frühen Nutzenbewertung überschreitet der GBA die Bewertungsfrist: Bei Glybera® wurde das Verfahren ausgesetzt.

Veröffentlicht:

BERLIN. Patientensicherheit geht vor - mit dieser Begründung hat der Gemeinsame Bundesausschuss (GBA) das Nutzenbewertungsverfahren für Glybera® ausgesetzt.

Das Orphan Drug mit dem Wirkstoff Alipogentiparvovec soll ein negatives Nutzen-Risiko-Verhältnis aufweisen. Das hat der zuständige Berichterstatter bei der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA bereits am 8. April mitgeteilt.

Beim GBA seien die Informationen jedoch erst am Mittwoch, 14. April, eingegangen, berichtete der unparteiische Vorsitzende des Gremiums, Professor Josef Hecken, in der Sitzung am Donnerstag in Berlin.

Novum in der frühen Nutzenbewertung

Erstmals seit Beginn der frühen Nutzenbewertung wird der Ausschuss eine gesetzlich vorgegebene Frist nicht einhalten können. Die Bewertung für Glybera® hätte Anfang Mai vorliegen müssen.

Nachdem sich die EMA mit möglichen Folgerungen aus den neuesten Entwicklungen zwischen dem 21. und dem 23. April befassen wird, sei der Termin nicht zu halten, räumte Hecken ein.

Die Sicherheit der an einer seltenen Stoffwechselkrankheit leidenden Patienten habe absoluten Vorrang, beschied Hecken.

Es wäre unverantwortlich, aufgrund der Privilegierung der Orphan Drugs zum gegenwärtigen Zeitpunkt einen Zusatznutzen für den Wirkstoff auszusprechen und damit möglicherweise ein falsches Signal an Patienten und Ärzte auszusenden.

Die Sicherheit gehe vor das Einhalten der Verfahrensfrist. Als Orphan Drug gilt für Glybera® der Zusatznutzen unterhalb der Schwelle von 50 Millionen Euro Umsatz durch die Zulassung als belegt.

Der GBA entscheidet lediglich über das Ausmaß des Nutzens. (af)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

EU-Pharma Agenda: Impulse für die Arzneimittelversorgung in Deutschland

Arzneimittelversorgung in der EU: Status und Ausblick aus Sicht der GKV

Kooperation | Eine Kooperation von: AbbVie Deutschland, DAK Gesundheit, MSD Sharp & Dohme, Novo Nordisk, Roche Pharma, vfa und Xcenda

Welche Endpunkte sind patientenrelevant?

Studienendpunkte in der frühen Nutzenbewertung aus Sicht des IQWiG

Kooperation | In Kooperation mit: AbbVie Deutschland, DAK Gesundheit, MSD Sharp & Dohme, Novo Nordisk, Roche Pharma, vfa und Xcenda

EU-Pharma Agenda: Impulse für die Arzneimittelversorgung in Deutschland

Pharma-Agenda: Deutschland nach der Bundestagswahl

Kooperation | In Kooperation mit: AbbVie Deutschland, DAK Gesundheit, MSD Sharp & Dohme, Novo Nordisk, Roche Pharma, vfa und Xcenda
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

BAM-Kongress 2025

Schwindel in der Hausarztpraxis: Fünf Fragen zur Ursachenfindung

Beschluss des G-BA

Lungenkrebs-Screening wird Kassenleistung

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt

Lesetipps
Ein Mann fasst sich an den Kopf und hat die Stirn in Falten gelegt.

© Pongsatorn / stock.adobe.com

Indikation für CGRP-Antikörper?

Clusterkopfschmerz: Erenumab scheitert in Prophylaxe-Studie

Eine Frau liegt auf dem Sofa und hält sich den Bauch.

© dragana991 / Getty Images / iStock (Symbolbild mit Fotomodell)

Schmerzerkrankung

Endometriose-Leitlinie aktualisiert: Multimodale Therapie rückt in den Fokus

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung