Approbation

Opposition in Hessen: Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse dauert zu lang

Im Gesundheitswesen leisten ausländische Fachkräfte wichtige Arbeit – wenn sie denn arbeiten dürfen. Die Anerkennung von Berufsabschlüssen ist in Hessen laut Kritikern zermürbend und langwierig.

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Mann lernt mit einem Lehrbuch.

Prüfungsunterlagen eines Tests, der für die Zulassung ausländischer Ärzte in Baden-Württemberg und Thüringen obligatorisch ist. Die Opposition im hessischen Landtag moniert lange Bearbeitungszeiten im Landesamt für Gesundheit und Pflege.

© Marc Tirl / dpa

Wiesbaden. Die Anerkennung von Berufsabschlüssen von Fachkräften für Kliniken und Apotheken aus Nicht-EU-Ländern dauert in Hessen laut Kritik aus Reihen der Opposition viel zu lange.

Der gesundheitspolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Yanki Pürsün, forderte am Donnerstag in Wiesbaden, Missstände im Landesamt für Gesundheit und Pflege abzustellen. Bewerberinnen und Bewerber aus Nicht-EU-Ländern, die einen Arbeitsplatz in einer Klinik oder in einer Apotheke in Hessen anstrebten und eine Approbationsurkunde beantragten, seien auf das Landesamt angewiesen. „Sie beschreiben das Verfahren als zermürbend und desillusionierend sowie als unprofessionell und langwierig“, sagte Pürsün. Hessen sei im Gesundheitssektor eine Karrierebremse.

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„Fachkräfte im Gesundheitswesen werden dringend benötigt“, mahnte der FDP-Abgeordnete. „Daher ist es umso unverständlicher, dass das Landesamt sich mit der Prüfung der Unterlagen für die Approbation unverhältnismäßig lange Zeit lässt und zum Nadelöhr geworden ist.“ Der gesundheitspolitische Sprecher der AfD-Fraktion, Volker Richter, mahnte: „Jeder Monat, den eine Fachkraft im Gesundheitsbereich über Gebühr auf die Erteilung der Zulassung oder auf eine befristete Berufserlaubnis warten muss, ist ein verlorener Monat für die Gesundheitsversorgung in unserem Land.“

Ministerin betont Sorgfaltspflicht im Anerkennungsverfahren

Fachkräftegewinnung und Fachkräftesicherung seien zentrale Themen, erwiderte Gesundheitsministerin Diana Stolz (CDU). Zu der Vielzahl von Maßnahmen zähle auch die Gewinnung von Fachkräften aus dem Ausland. „Aber dabei geht es nicht einfach nur darum, die Zahl der Köpfe zu erhöhen.“ Zum Anerkennungsverfahren gehöre eine Sorgfaltspflicht, betonte Stolz. „Wer Menschen behandeln will, muss das auch können. Das dient dem Schutz der Patientinnen und Patienten.“

Hessen wolle die Anerkennungsverfahren beschleunigen, kündigte die Ministerin an und verwies darauf, dass sich das Landesamt selbst noch im Aufbau befinde. „Wir haben die Digitalisierung der Verfahren angestoßen und wir arbeiten kontinuierlich weiter an der Optimierung der Prozesse.“ (dpa)

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