Digitalisierung
Pädiater warnen vor Datenmissbrauch
Bad Orb. Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) warnt davor, dass die Daten von Kindern angesichts der zunehmenden Digitalisierung im Gesundheitswesen zum „wertvollen Handelsgut“ werden könnten.
Die im Digitale-Versorgung-Gesetz (DVG) geplanten Regelungen würden eher den Krankenkassen und der Industrie nutzen, fürchtet BVKJ-Präsident Dr. Thomas Fischbach. „Das wollen wir nicht.“
Es müsse in jedem Fall vermieden werden, dass etwa ein Kind mit einer ADHS-Diagnose später keinen Job mehr finden könne, weil seine Daten in „unbefugte Arbeitgeber-Hände“ gelangt seien.
Auf der anderen Seite biete die Digitalisierung im Gesundheitswesen auch der Pädiatrie neue Chancen. So könnten Apps und passgenaue Diagnose-Tools Kindern mit Diabetes helfen, ihre Behandlung besser zu steuern.
Für körperbehinderte Kinder böten Apps die Chance, mit physiotherapeutischen Online-Programmen ihre Bewegungen zu verbessern. Und schließlich könnten Eltern mit ihrem Kinder- und Jugendarzt online kommunizieren oder diesen konsultieren. (ras)