Dialyse

Petition gegen Einsparungen

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BERLIN. Patientenvertreter wollen Einsparungen in Millionenhöhe bei den Dialysesachkosten verhindern. Dazu haben sie eine Petition an die FDP-Bundestagsabgeordneten Lars Lindemann und Holger Krestel übergeben.

Mit anderen chronisch nierenkranken Patienten hat Initiatorin Monika Centmayer bereits 9250 Unterschriften gesammelt.

Rückblick: Der Bewertungsausschuss von KBV und GKV-Spitzenverband hatte Mitte Februar geplant, die Pauschale für die Dialysesachkosten von 520 Euro pro Woche pro Patient um etwa zwölf Prozent zu reduzieren.

Eine Einigung galt im Vorfeld als wahrscheinlich, wurde dann aber wegen "weiteren Klärungsbedarfes" auf den 19. März vertagt.

Eine Senkung der Pauschale "trifft die Ärzte hart", berichtet Centmayer von einem Gespräch mit ihrem Nephrologen. "Verschiedene Leistungen sind nicht mehr möglich", fürchtet sie, etwa häufige Verbandswechsel bei älteren Patienten.

"Dafür gibt es schon jetzt oft nicht genug Pflegefachkräfte, weil sie aus Kostengründen durch Arzthelferinnen ersetzt werden, oder die Nachtschicht wird abgebaut."

Keine direkte Handhabe über Bewertungsausschuss

Gesundheitspolitiker Lindemann ermutigt die Patientenvertreter. Auch er sei der Meinung, dass der erste Vorschlag des Bewertungsausschusses die Lage von Ärzten und Patienten nicht abbilde.

"Das ist ein Paradebeispiel dafür, wie weit Versorgungsrealität und das Interesse der Kassen zu sparen auseinanderfallen", sagte er.

Er wies aber darauf hin, dass Gesundheitspolitiker keine direkte Handhabe über den Bewertungsausschuss haben. Zumindest kann die Petition das Thema auf die Tagesordnung des Petitionsausschusses im Bundestag setzen.

Dafür müssen Centmayer und ihre Mitstreiter aber innerhalb von vier Wochen noch 40.750 Mitzeichner finden. (jvb)

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