Kongress Pflege feiert Jubiläum

„Pflege- und Arztzeit werden knapp“

Der Kongress Pflege feiert 25-jähriges Jubiläum. Falk H. Miekley, Direktor Professional Care beim Springer Medizin Verlag, erläutert, welche Themen die Pflege beschäftigen.

Thomas HommelVon Thomas Hommel Veröffentlicht:
„Seismograf für Pflegeprofis“: Falk H. Miekley, Geschäftsbereichsleiter Springer Pflege, über den Berliner Kongress Pflege.

„Seismograf für Pflegeprofis“: Falk H. Miekley, Geschäftsbereichsleiter Springer Pflege, über den Berliner Kongress Pflege.

© Stephanie Pilick

Ärzte Zeitung: Herr Miekley, was macht den Berliner Kongress Pflege zu einer festen Größe im Fortbildungskalender für Pflegeprofis?

Falk H. Miekley: Er ist ein verlässlicher Seismograf. Pflegeprofis erfahren hier, welche Themen Einfluss auf ihren Berufsalltag nehmen und was sie dazu wissen sollten. Derzeit sind das etwa die Personaluntergrenzen in Kliniken, die reformierte Pflegeausbildung oder der neue Pflege-TÜV.

Aber natürlich greifen wir auch gesellschaftliche „Blockbuster“ wie Klimaschutz und Nachhaltigkeit auf – eine Entwicklung, die auch die Pflegeprofession herausfordert, da Kliniken zu den größten CO2-Verursachern gehören. Die Mischung aus Fortbildung und Positionierung macht den Kongress besonders.

Die Politik hat den Kongress als Bühne entdeckt – auch 2020?

Klar! Die Beschlüsse der „Konzertierten Aktion Pflege“, die geplante Reform der Pflegefinanzierung oder die Frage, wie sich der Personalbedarf decken lässt, werden die kommenden Diskussionen prägen.

Am Eröffnungstag geben wir den Kongressteilnehmern Gelegenheit, Politik live zu hören. Mit Familienministerin Franziska Giffey, Arbeitsminister Hubertus Heil und dem Pflegebevollmächtigten Andreas Westerfellhaus sind gleich drei Vertreter der Bundesregierung zu Gast. Das zeigt: Pflege hat Gehör gefunden in den oberen Politiketagen.

Ein Blick in die Zukunft: Welche Themen werden wichtig?

Patientenversorgung ist Teamarbeit. Das gilt mehr denn je. Nicht nur Arztzeit, auch Pflegezeit wird knapp. Daher müssen beide Professionen Ressourcen bündeln und sich besser aufeinander abstimmen.

Eine große Chance bietet hier die Digitalisierung.

Voraussetzung ist: Pflegekräfte müssen Zugriff auf die elektronische Patientenakte haben, um dort für den Haus- und Facharzt Informationen zeitnah einzuspeisen. Perspektivisch geht es auch darum, pflegende Angehörige stärker einzubinden. Pflegekräfte sind hier wichtige Transmitter.

Der Kongress Pflege 2020 findet am 24. und 25. Januar in Berlin statt. Weitere Informationen zum Kongress finden Sie unter www.gesundheitskongresse.de.

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