Gröhe

Qualität soll sich für Ärzte lohnen

Die Qualität soll künftig bei der ärztlichen Vergütung eine stärkere Rolle spielen: Dies hat Gesundheitsminister Gröhe beim Gipfeltreffen mit KBV-Chef Gassen angekündigt.

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Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (r.) mit den KBV-Vorständen Dr. Andreas Gassen (M.) und Regina Feldmann (l.).

Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (r.) mit den KBV-Vorständen Dr. Andreas Gassen (M.) und Regina Feldmann (l.).

© David Vogt

BERLIN. Einigkeit zwischen KBV-Chef Dr. Andreas Gassen und Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU): Qualitätsorientierung und Kooperation sollen künftig zentrale Punkte in der Diskussion um die ärztliche Versorgung in der Fläche sein.

Vorbereiten könnten sich Ärzte auf die Veränderungen durch die Teilnahme an Qualitätszirkeln. Zu diesem Schluss gelangten Experten bei der Eröffnung der KBV-Messe "Versorgungsinnovation 2014" am Donnerstag in Berlin.

In diese Kerbe hieb auch der Minister. Gröhe dankte den KVen für die organisatorische, thematische und finanzielle Unterstützung von Qualitätszirkeln.

Ob zu Fragen der Demenz, Schmerztherapie oder auch der Praxisführung: "68.000 Ärzte und Psychotherapeuten sind heute in knapp 10.000 Zirkeln aktiv", betonte Gröhe.

Höhere Vergütung für hohen Qualitätsanspruch

Gröhe wollte die Debatte um Qualität nicht als Anfrage an die Ärzte verstanden wissen. Ziel sei nicht, mehr zu fordern. Es gehe darum, diejenigen besser zu vergüten, die einen hohen Qualitätsanspruch in ihrer Arbeit verwirklichten. Erster Schritt dahin sei es, Kriterien zu finden, die Qualität valide messbar machten.

Dafür brauche es ein neues Institut für Qualität und Transparenz im Gesundheitswesen. Das sei am Mittwoch mit einem Gesetzesentwurf im Kabinett auf den Weg gebracht worden.

Schon diesen Sommer solle es in Kraft treten, damit zügig mit dem Aufbau des Instituts begonnen werden könne, sagte Gröhe. Das Institut solle dem Gemeinsamen Bundesausschuss Entscheidungsgrundlagen für die Qualitätssicherung liefern.

Niedergelassene Ärzte wird die Arbeit dieses Institutes erreichen, wenn es Kriterien für sektorenübergreifende Qualitätssicherung entwickelt haben wird. Bereits vorher dürften die Einweiser daraus Hinweise auf die Qualität von Kliniken bei bestimmten Indikationen ziehen können.

Minister interessiert sich für Gesundes Kinzigtal

Praktische Ansätze bieten die Aussteller bis Freitag auf der KBV-Messe an. Bei einem Rundgang mit den KBV-Vorständen Gassen und Regina Feldmann interessierte sich der Minister vor allem für Integrierte Versorgungsprojekte, wie Gesundes Kinzigtal oder das Praxisnetz "Der zufriedene Patient", ein Projekt der Techniker Krankenkasse.

"Versorgung in der Region kann meistens gar nicht von der Politik auf Bundesebene, nach dem Motto alles Gute kommt von oben, gestaltet werden", kommentierte Gassen für den Minister. (mh)

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Kommentare
Dr. Helmut Müller 29.03.201418:11 Uhr

Qualität im Gesundheitswesen

Qualität soll sich für Ärzte lohnen, Kliniken sollen künftig nur noch Leistungen abrechnen dürfen, die bestimmte Qualitätskrterien erfüllen. Der "Qualitätsbegriff" scheint nur noch im Gesundheitswesen eine Rolle zu spielen. Die Politik beispielsweise muss natürlich für ihre häufig mit der heißen Nadel gestrickten Verordnungen und Gesetze keine Qualitätsnormen erfüllen. Auch bei den Statements von Minister Gröhe entsteht gelegentlich der Eindruck, dass der Qualtätsbegriff, ähnlich den Verlautbarungen des GKV-Spitzenverbandes, langsam zu einer zwanghaften Stereotypie wird.

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