„Ampel“-Gesetz zu Corona

RKI-Chef Wieler zu COVID-Lage: „Es ist fünf nach zwölf“

Das RKI ist höchst besorgt angesichts der vierten Corona-Welle. Noch-Gesundheitsminister Jens Spahn findet, dass zu wenig im COVID-Instrumentenkasten der „Ampel“ drin ist. FDP-Gesundheitspolitiker Andrew Ullmann widerspricht.

Veröffentlicht:
„Es ist fünf nach zwölf“, befand RKI-Präsident Wieler anhand der neuesten Corona-Zahlen.

„Es ist fünf nach zwölf“, befand RKI-Präsident Wieler anhand der neuesten Corona-Zahlen.

© Wolfgang Kumm/dpa

Berlin. Der Streit um die Corona-Pläne der mutmaßlichen „Ampel“-Partner hält an. Der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sagte am Freitag, zur Eindämmung der vierten Welle brauchten die Länder „mehr, als aktuell möglich gemacht werden soll“. Spahn brachte zudem eine „2G plus“-Regelung für öffentliche Veranstaltungen ins Spiel: Das würde einen Zugang nur noch für Geimpfte und Genesene plus tagesaktuellem Negativ-Test bedeuten.

Das Robert Koch-Institut empfiehlt in seinem aktuellen Wochenbericht, größere Veranstaltungen abzusagen oder zu meiden. RKI-Chef Professor Lothar Wieler stellte am Freitag mit Blick auf die Corona-Lage fest: „Es ist fünf nach zwölf.“

Spahn für „2G plus“

Der von SPD, Grünen und FDP eingebrachte Gesetzentwurf zur Änderung des Infektionsschutzgesetzes sieht einen schmaleren Maßnahmen-Katalog vor – 2G- und 3G-Regelungen sind allerdings möglich. Flächendeckende Schulschließungen oder Ausgangssperren zwecks Kontaktbeschränkungen dagegen sind nicht mehr vorgesehen.

Zudem will die „Ampel“ die epidemische Lage am 25. November auslaufen lassen. Der Chef der Unionsfraktion, Ralph Brinkhaus, hatte das am Donnerstag im Bundestag scharf kritisiert.

Ullmann: Entschärfen keine Regeln!

Der FDP-Gesundheitspolitiker Professor Andrew Ullmann verteidigte dagegen die geplanten Änderungen am Infektionsschutzgesetz. „Wir entschärfen keine Regeln“, sagte er dem Nachrichten-Sender „Phoenix“ am Freitag. Man schaffe vielmehr Maßnahmen, die rechtssicher seien. Gleichwohl sei man offen für gute Vorschläge, um den Gesetzentwurf nachzubessern.

Gelegenheit dazu bietet die Experten-Anhörung im Hauptausschuss des Bundestags. Die Anhörung ist für kommenden Montag geplant. Die Verabschiedung des Gesetzes in zweiter und dritter Lesung im Bundestag ist für den 18. November vorgesehen. Der Bundesrat könnte am Folgetag über das Gesetzespaket abstimmen. Bundesratspräsident Bodo Ramelow (Linke) entschied am Freitag, dass die Länderkammer am 19. November zur Sondersitzung zusammenkommt. (hom)

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Der Gesundheitsdialog

© Janssen-Cilag GmbH

J&J Open House

Der Gesundheitsdialog

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

© Springer Medizin

Johnson & Johnson Open House-Veranstaltung am 26. Juni 2025 beim Hauptstadtkongress

Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
J&J Open House beim Hauptstadtkongress

© [M] Springer Medizin Verlag

Video zur Veranstaltung

J&J Open House beim Hauptstadtkongress

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

© David Pereiras | iStock (Symboldbild mit Fotomodell)

Dermatomykosen

Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

© Irina Tiumentseva | iStock

Onychomykosen

Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: Zeitaufwand pro Verabreichung von Natalizumab s.c. bzw. i.v.

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [9]

Familienplanung und Impfen bei Multipler Sklerose

Sondersituationen in der MS-Therapie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Biogen GmbH, München
Protest vor dem Bundestag: Die Aktionsgruppe „NichtGenesen“ positionierte im Juli auf dem Gelände vor dem Reichstagsgebäude Rollstühle und machte darauf aufmerksam, dass es in Deutschland über drei Millionen Menschen gebe, dievon einem Post-COVID-Syndrom oder Post-Vac betroffen sind.

© picture alliance / Panama Pictures | Christoph Hardt

Symposium in Berlin

Post-COVID: Das Rätsel für Ärzte und Forscher

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung

Symposium der Paul-Martini-Stiftung

COVID-19 akut: Früher Therapiestart effektiv

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Für wen passt was?

Therapie mit Antidepressiva: Auf die Nebenwirkungen kommt es an

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Lesetipps
Eine MFA schaut auf den Terminkalender der Praxis.

© AndreaObzerova / Getty Images / iStockphoto

Terminservicestellen und Praxen

116117-Terminservice: Wie das Bereitstellen von TSS-Terminen reibungsloser klappt

Bei Grenzentscheidungen (z.B. kürzlich stattgehabte Operation) gelte es, Rücksprache mit der entsprechenden Fachdisziplin zu halten, betont Dr. Milani Deb-Chatterji.

© stockdevil / iStock

Eine schwierige Entscheidung

Schlaganfall: Das sind Grenzfälle der Thrombolyse