Weltstillwoche

Ran an die Brust! UNICEF und WHO machen sich für Stillkultur stark

Gerade im Kontext globaler Krisen zeigt sich die Wichtigkeit gesunder Kindesentwicklung, so UNICEF und WHO angesichts der Weltstillwoche. Sie fordern mehr Engagement für stillfreundliche Umgebungen.

Matthias WallenfelsVon Matthias Wallenfels Veröffentlicht:
Vorbildlich: Auf den Philippinen gibt es immer wieder Aktionen zum gemeinsamen Stillen. Hier werden die Mütter für die Sinnhaftigkeit des Stillens sensibilisiert.

Vorbildlich: Auf den Philippinen gibt es immer wieder Aktionen zum gemeinsamen Stillen. Hier werden die Mütter für die Sinnhaftigkeit des Stillens sensibilisiert.

© epa Alanah M. Torralba / dpa / picture-alliance

Genf. Zum Beginn der Weltstillwoche am 1. August fordern UNICEF und WHO in einem gemeinsamen Appell an die Staatsregierungen rund um den Globus auf, mehr finanzielle und andere Ressourcen zur Verfügung zu stellen, um Stillprogramme und -strategien zu forcieren. Nur so würden die vulnerabelsten Bevölkerungsgruppen geschützt werden können - vor allem in Krisengebieten.

Nach Angaben des UN-Kinderhilfswerkes und der Weltgesundheitsorganisation werden derzeit mit 44 Prozent weltweit weniger als die Hälfte aller KInder von ihren Müttern gestillt. Nur weitere 44 Prozent würden während der ersten sechs Lebensmonate ausschließlich gestillt – die Zielvorgabe der Weltgesundheitsversammlung seien 50 Prozent bis zum Jahre 2025.

Es geht um das nackte Überleben

Das Schützen, Forcieren und Unterstützen des Stillens sei, so heißt es in dem gemeinsamen Appell, wichtiger denn je. Und zwar nicht nur, um den Planeten Erde als letzte natürliche und nachhaltige Primärernährungsquelle zu schützen, sondern auch, um das Überleben, das Wachstum und die Entwicklung von Millionen von Kindern zu ermöglichen.

Um das Stillen weltweit zu forcieren, appellieren UNICEF und WHO an Staatsregierungen, Spender, Zivilgesellschaften und auch den privaten Sektor, mehr Engagement zu zeigen, um Investitionen in Stillprogramme und -Strategien zu priorisieren – vor allem in fragilen und instabilen Nahrungsversorgungskontexten. Außerdem sollte das Gesundheitspersonal so ausgebildet werden, dass es Müttern kompetent mit Rat und Tat zur Seite stehen und sie über die Modalitäten und Vorteile des Stillens aufklären kann.

Zugleich sollte das Gesundheitspersonal vor unethischen Marketingeinflüssen seitens der Milchpulverindustrie geschützt werden, wie es heißt. Nicht zuletzt sollte ein Umfeld geschaffen werden, welches Müttern Zeit und Raum gibt, ihre Kinder zu stillen – eine große Herausforderung angesichts der globalen Krisen, wie die in Afghanistan, der Ukraine, dem Jemen, am Horn von Afrika oder auch der Sahelzone.

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