Risikoschwangerschaft erfordert gute Geburtsplanung

Jährlich sterben rund 1500 Babys in Deutschland, bevor sie 28 Tage alt werden. Obwohl es immer mehr Risikoschwangerschaften gibt, sei dennoch eine enge Zusammenarbeit zwischen Geburtsklinik und Neonatologie nicht immer gegeben, sagen Experten.

Veröffentlicht:
Versorgung eines Frühgeborenen.

Versorgung eines Frühgeborenen.

© Fanfo / fotolia.de

BERLIN. (ami). Bundesweit sterben jedes Jahr rund 1500 Babys, bevor sie einen Monat alt werden. Frühgeburten und angeborene Krankheiten sind die Haupttodesursachen.

Vorausschauende Geburtsplanung

Experten schätzen, dass bis zu ein Drittel dieser Babys gerettet werden könnten. Als Schlüssel zu einer verminderten Säuglingssterblichkeit gilt eine vorausschauende Geburtsplanung bei Risikoschwangerschaften.

"Je größer das Gesundheitsrisiko des Babys, desto besser muss die Geburtsklinik spezialisiert sein und mit einer ebenso spezialisierten Neonatologie ‚Wand-an-Wand‘ in einem Gebäude gelegen sein", so Professor Rainer Rossi, Chefarzt der Kinder- und Jugendmedizin im Vivantes Klinikum Neukölln.

Er rät Frauen mit Risikoschwangerschaften zu einer sehr sorgfältigen Auswahl der Geburtsklinik. Ziel müsse es sein, zu "verhindern, dass kritisch kranke Kinder dann direkt nach der Geburt zur weiteren Versorgung in eine Spezialklinik transportiert werden müssen", so Rossi.

Schlusslicht bei Säuglingssterblichkeit ist derzeit Nordrhein-Westfalen

In Berlin haben nach Angaben von Vivantes im vergangenen Jahr 65 von 33.393 Neugeborenen ihren 28. Lebenstag nicht überlebt. Im Vergleich mit anderen Bundesländern schneidet die Hauptstadt damit laut Vivantes zwar nicht schlecht ab. Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen hätten aber beispielsweise bessere Werte erreicht.

Schlusslicht ist den Angaben zufolge derzeit Nordrhein-Westfalen mit 412 von 147.333 Neugeborenen, die nicht älter als 28 Tage wurden.

Der Berliner Klinikkonzern unterstützt die neue bundesweite Initiative "Mehr gesunde Babys", zu der sich die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), die Gesellschaft für Neonatologie und pädiatrische Intensivmedizin (GNPI) und die Deutsche Gesellschaft für Perinatale Medizin (DGPM) zusammengeschlossen haben.

Die Kampagne zielt darauf, die Säuglingssterblichkeit in Deutschland zu senken. Sie richtet sich an Ärzte und Hebammen genauso wie an Eltern, Politik und jeden einzelnen Bürger. Initiator der Kampagne ist der Magdeburger Kinderarzt Professor Dr. Gerhard Jorch.

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Änderungen ab Juli

Neue Zuzahlungsbeträge für Heilmittel in der Arztpraxis

Baden-Württemberg

AOK-Hausarztvertrag: HÄPPI-Praxen erhalten Zuschläge

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Änderungen ab Juli

Neue Zuzahlungsbeträge für Heilmittel in der Arztpraxis

Pro & Contra

Vorhofflimmern: Sollten alle über 65 Jahre eine Smartwatch tragen?

Lesetipps
HSK im Fokus: Der Hauptstadtkongress 2024 findet von 26. bis 28. Juni in Berlin statt.

© Rolf Schulten

Themenseite

Hauptstadtkongress: Unsere Berichte im Überblick

Ein Mitarbeiter empfängt ein Fax aus einem Faxgerät.

© piyaphunjun / stock.adobe.com

Datenschutz

Rezeptversand per Fax: Empfängernummer überprüfen – sonst droht Bußgeld