Streik in Kliniken - Krise erreicht jetzt die Medizin

BERLIN (sun/HL). Steht das Gesundheitswesen vor der Zerreißprobe? Heute treten Ärzte an kommunalen Kliniken in den Streik, letzte Woche forderte die KBV neun Prozent Honorarplus - nun will die Koalition auch Vertrags- und Klinikärzte in die Begrenzung der Ausgabenzuwächse einbinden. Denn die Wirtschaftskrise erreicht inzwischen auch die Gesundheitsbranche.

Veröffentlicht:
Heute beginnt der Arbeitskampf der Mediziner in kommunalen Krankenhäusern: Diesmal soll es die Arbeitgeber hart treffen. © dpa / Bildfunk

Heute beginnt der Arbeitskampf der Mediziner in kommunalen Krankenhäusern: Diesmal soll es die Arbeitgeber hart treffen. © dpa / Bildfunk

© dpa / Bildfunk

Den Anstoß zu neuen Kostendämpfungsplänen lieferte Jens Spahn, gesundheitspolitischer Sprecher der Unionsfraktion. Angesichts eines GKV-Defizits von 15 Milliarden Euro will er für 2011 Einsparungen von vier bis fünf Milliarden Euro. Die Hälfte steuert die Pharma-Industrie mit erhöhten Rabatten zu. Die andere Hälfte sollen Vertragsärzte und Krankenhäuser schultern. Eine Erhöhung des Beitragssatzes wird in der Koalition vehement abgelehnt.

Nach mehrmonatigen ergebnislosen Verhandlungsrunden um einen neuen Tarifvertrag für die 50 000 Ärzte an kommunalen Kliniken beginnen heute die ersten Streiks. Der Marburger Bund fordert fünf Prozent mehr Gehalt. Diesmal soll so gestreikt werden, dass die Kliniken ausgefallene Eingriffe kaum nachholen können. Der Ärztetag sandte den Klinikärzten eine Solidaritätsadresse.

Bereits Anfang letzter Woche hatte die KBV ihre Marschzahl für Honorarverhandlungen bekannt gegeben: neun Prozent, hauptsächlich als Folge der seit 2004 nicht mehr berücksichtigten Kostensteigerungen in den Praxen.

Wo wird gestreikt? Unser laufend aktualisierter Streikatlas zeigt es Ihnen.

Lesen Sie dazu auch: Streik in Kliniken - Krise erreicht jetzt die Medizin Klinikstreik: Versorgung nur im Notfall Union will Ärzte und Kliniken auf Sparkurs zwingen Kommentar: Heißer Sommer ist programmiert

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Netzwerk-Metaanalyse von 139 Studien

Gonarthrose: Viele Optionen, doch nur wenige funktionieren

Chronisches Kreuzweh

Studie: Rauchen lässt den Rücken schmerzen

Lesetipps
Schwindel kann viele unterschiedliche Ursachen haben. Mit den richtigen Fragen kommt man aber zur richtigen Diagnose.

© Andrey Popov / stock.adobe.com

BAM-Kongress 2025

Schwindel in der Hausarztpraxis: Fünf Fragen zur Ursachenfindung

Prophylaktische Maßnahmen sind der beste Weg, um Infektionen bei Krebspatientinnen und -patienten zu verhindern. Während und nach ihrer Chemotherapie sind sie dafür besonders anfällig. (Symbolbild)

© RFBSIP / stock.adobe.com

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung