IQWiG Rapid Report
TAVI: Mehr Erfahrung führt zu besseren Ergebnissen
Hat eine Klinik oder ein Operateur viel Erfahrung mit TAVI, steigen die Überlebenschancen der Operierten. Das berichtet das IQWiG.
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Vorbereitung zur Implantation einer Aortenklappe via Herzkatheter bei einem Patienten mit schwerer Aortenstenose.
© CHASSENET / Science Photo Library
Köln. In Krankenhäusern, in den häufiger kathetergestützte Aortenklappenimplantationen vorgenommen werden, sterben weniger der operierten Patienten. Zu diesem Ergebnis kommt ein entsprechender „Rapid Report“des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG).
In Kliniken mit höheren TAVI-Fallzahlen seien die Überlebenschancen besser, und es komme auch seltener zu Blutungen, länger andauernden postoperativen Beatmungen und Wiederaufnahmen in die Klinik, schreibt das IQWiG in einer Mitteilung. Ein positiver Zusammenhang zwischen der Leistungsmenge und der Qualität des Behandlungsergebnisses sei ableitbar.
Bezogen auf Ärzte, könne nur für die Zielgröße „Versterben im Krankenhaus“ ein positiver Zusammenhang zwischen der Zahl der vorgenommenen TAVI und der Ergebnisqualität gezogen werden. Zu diesen Ergebnissen kommt das IQWiG nach der Bewertung acht retrospektiver Studien.
GBA hat noch keine Mindestmenge festgelegt
Laut IQWiG ist die Zahl der TAVI seit 2007 deutlich gestiegen, die der offenen Aortenklappenersatzoperationen gleichzeitig zurückgegangen. In diesem Jahr wurden in Deutschland über 21 .000 Aortenklappen interventionell und 8400 offen-chirurgisch ersetzt.
Für TAVI hat der Gemeinsame Bundesausschuss bislang keine Mindestmenge vorgegeben. Allerdings haben die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie und die Deutsche Gesellschaft für Thorax, Herz- und Gefäßchirurgie Mindestmengen für die Zertifizierung als TAVI-Zentrum festgelegt. Dafür muss eine Klinik mindestens 50 Implantationen pro Jahr nachweisen, die einzelnen Kardiologen müssen auf 25 TAVI pro Jahr kommen. Bislang wurden 51 Zentren zertifiziert und 38 bereits rezertifiziert.
Der Gemeinsame Bundesausschuss hatte das IQWiG im Oktober vergangenen Jahres beauftragt, den TAVI-Bericht in einem beschleunigten Verfahren als „Rapid Report“ zu erarbeiten. (chb)