Knappschaft-Bahn-See

"Versorgung in Netzen ist günstiger"

Wenn Patienten in Verbünden oder Netzen versorgt werden, dann spart die Krankenkasse. Das zeigen Analysen der Knappschaft-Bahn-See - und wollen ihr Verbundnetz "Prosper" deutlich erweitern.

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Mehr Versorgung in Netzen: Knappschaft-Bahn-See.

Mehr Versorgung in Netzen: Knappschaft-Bahn-See.

© robert fishman / ecomedia / imago

BOCHUM (iss). Die Knappschaft-Bahn-See (KBS) rollt ihr Verbundnetz "Prosper" weiter aus.

Die Krankenkasse bereitet den Start von Netzen in Aachen und Zwickau vor, dann sollen weitere in Kamen und Duisburg folgen. Das kündigte Dr. Georg Greve an, Erster Direktor der KBS.

"Prosper" ist bundesweit an sieben Standorten aktiv. An den Verbünden nehmen 250.000 Versicherte und 2000 Ärzte teil.

Dort, wo die KBS keine eigenen Krankenhäuser oder Knappschaftsärzte hat, kooperiert sie mit Vertragspartnern im stationären und ambulanten Sektor. Das ist etwa in der Lausitz der Fall.

Die Versorgung in den Netzen sei im Durchschnitt rund fünf Prozent günstiger als im Regelsystem, sagte Greve. "Wir sparen zwischen 30 und 40 Millionen Euro im Jahr allein durch Prosper."

Weniger Klinikeinweisungen

Ein wichtiger Erfolgsfaktor seien die sektorübergreifenden Behandlungspfade mit der abgestimmten Medikation. Doppel- und Fehlverordnungen sowie unerwünschte Nebenwirkungen ließen sich nachweisbar durch die Verbundarbeit reduzieren, sagte Greve.

Eine Untersuchung der KBS habe ergeben, dass manche Pflegeversicherte mehr als zehn Wirkstoffe gleichzeitig einnehmen. "Zehn Prozent unserer Versicherten gehen zu mehr als elf Ärzten, die nichts voneinander wissen", berichtete er.

In den Verbundsystemen sei es auch gelungen, die Zahl der Krankenhauseinweisungen deutlich zu reduzieren. "Die Einweisungsquote liegt fünf bis zehn Prozent unter der in der Regelversorgung", sagte er.

Dazu haben Verträge mit Pflegeheimen beigetragen. Sie sorgen dafür, dass die Bewohner abends oder am Wochenende bei einer Verschlechterung des Gesundheitszustands zuerst vom niedergelassenen Arzt untersucht werden und nicht gleich in die Klinik kommen.

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