Demo in Berlin

Weiter Druck auf Politik: Ärztekammern fordern Corona-Bonus für MFA

Staatliche Anerkennung, besonders in Form eines steuerfinanzierten Corona-Bonus, fordern Bundesärztekammer und Bundeszahnärztekammer für die Medizinischen Fachangestellten in den Praxen. Die setzen ihre Proteste in Berlin fort.

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Die MFA geben nicht auf: Am Mittwoch wollen sie in Berlin erneut für einen Coronabonus demonstrieren, wie bereits vor zwei Wochen. (Archivbild)

Die MFA geben nicht auf: Am Mittwoch wollen sie in Berlin erneut für einen Coronabonus demonstrieren, wie bereits vor zwei Wochen. (Archivbild)

© Verband medizinischer Fachberufe e.V.

Berlin. Die beiden Kammern verweisen darauf, dass die Pandemie zu einer großen Herausforderung für die Praxen geworden sei. „Sechs von sieben Corona-Patienten wurden hierzulande durch Niedergelassene behandelt“, heißt es in der gemeinsamen Pressemitteilung mit dem Verband medizinischer Fachberufe (VMF). Gefordert seien die Mitarbeiter durch viele „außerplanmäßige Aufgaben und zusätzliche Patientenfragen“, etwa zu Quarantäneverhalten, Testwünschen und Impffragen.

Dazu komme, dass in den Praxen, meist an den Empfangstresen, der Unmut der Patienten abgeladen werde über nicht realisierbare Terminwünsche, Impfstoffmangel, Maskenpflicht, Änderungen in der Impf- und Teststrategie oder über die Pandemie im Allgemeinen. „Trotz dieser kaum noch zu bewältigenden Herausforderungen soll das medizinische Fachpersonal in den Praxen den staatlichen Corona-Bonus nicht erhalten, der von der Politik für die anderen Fachberufe im Gesundheitswesen angekündigt wurde“, kritisieren Bundesärztekammer (BÄK), Bundeszahnärztekammer und der VMF.

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BÄK-Präsident Dr. Klaus Reinhardt weist darauf hin, dass niedergelassene Ärzte und MFA sich dafür einsetzen, dass die Kliniken entlastet und „möglichst viele Patientinnen und Patienten im ambulanten Bereich versorgt werden“. „Es ist deshalb richtig und angemessen, MFA den Beschäftigten in Krankenhäusern gleichzustellen und ihnen für ihr Engagement in der Coronakrise eine steuerfinanzierte Corona-Prämie in vergleichbarer Höhe zu zahlen“, so Reinhardt. Zuletzt hatten sich auch die Kassenärztliche Bundesvereinigung und der Hartmannbund für eine Sonderzahlung eingesetzt und der Marburger Bund sich für einen Steuerfreibetrag für Beschäftigte im Gesundheitswesen stark gemacht.

Der VMF setzt sich seit einigen Monaten dafür ein, Medizinische Fachangestellte bei der Verteilung eines steuerfinanzierten Corona-Bonus´ mit einzubeziehen. Am Mittwoch wird der Verband deshalb wieder vor das Brandenburger Tor und das Bundesgesundheitsministerium in Berlin ziehen. „Auch wenn es schwache Signale zu Bonuszahlungen aus dem Bundesministerium für Gesundheit gibt, haben wir unser Ziel noch nicht erreicht“, sagt VMF-Präsidentin Hannelore König. (juk)

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