Alkohol bei Jugendlichen

Zahl der Komasäufer geht zurück

Die Bundesdrogenbeauftragte Marlene Mortler und die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung stellten Ergebnisse einer aktuellen Befragung unter 12- bis 25-Jährigen zum Alkoholkonsum vor.

Veröffentlicht:

BERLIN. Das regelmäßige "Komatrinken" geht bei Jungen und jungen Männern zurück. Dies geht aus einer neuen Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) hervor: 15,6 Prozent der jungen Männer im Alter von 18 bis 25 Jahren gaben an, sich seltener als an vier Tagen im Monat in einen Rausch zu trinken.

2008 waren es noch 20,7 Prozent. Bei den 12- bis 17-jährigen Jungen ist der Wert von 7,6 Prozent (2008) auf 4,3 Prozent (2014) gesunken.

Unter den Mädchen und jungen Frauen zeichnet sich keine entsprechende Entwicklung ab - der Anteil der 12- bis 25-jährigen "Koma-Trinkerinnen" liegt seit 2010 bei etwa acht Prozent.

Marlene Mortler, Drogenbeauftragte der Bundesregierung, warnte davor, den Alkoholkonsum von Jugendlichen zu bagatellisieren. Alkohol sei nach wie vor das "Suchtmittel Nr. 1" unter Jugendlichen.

BZgA-Leiterin Dr. Heidrun Thaiss verwies darauf, dass 12- bis 17-Jährige heute häufiger auf Alkohol ganz verzichteten: 33 Prozent gaben an, noch nie Bier, Wein oder Spirituosen getrunken zu haben. 2001 waren es lediglich 13 Prozent.

7000 Jugendliche für Alkoholsurvey befragt

Für den BZgA-Alkoholsurvey waren 7000 Jugendliche von Mai bis August 2014 telefonisch befragt worden.

Die Ergebnisse belegten auch, so Thais, dass übermäßiger Konsum von Alkohol keine Frage der Bildung sei und auch nicht gehäufter bei Jugendlichen mit Migrationshintergrund vorkomme.

"Es sind alle Bildungsschichten vertreten. Und Menschen mit türkischer oder asiatischer Abstammung fallen eher dadurch auf, dass ihr Alkoholkonsum niedriger ist als derjenigen ohne Migrationshintergund", sagte Thaiss.

Die BZgA-Kampagne "Alkohol? Kenn Dein Limit" ist den meisten Befragten ein Begriff und wird von 98 Prozent begrüßt.

Thaiss kündigte an, Aufklärungskampagnen künftig geschlechtsspezifisch ausrichten und unterschiedliche Zugänge wie Werbespots, Gleichaltrige oder soziale Medien nutzen zu wollen. (wer)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Mehr Muskeltraining nötig

Gesundheitsreport: Menschen in Deutschland sitzen sich krank

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Sie fragen – Experten antworten

Wann gegen Varizellen impfen nach Zoster ophthalmicus?

Mit Kasuistik

Neue Empfehlungen verändern die Therapie bei primärer Hyperoxalurie

Lesetipps
Eine Biene sitzt im Garten auf einer Blüte.

© Guy Pracros / stock.adobe.com

Traumatologie

Bienenstich in die Hornhaut: Schnell raus mit dem Stachel!

Kein Einzelimpfstoff gegen Pertussis verfügbar: Wie also Schwangere impfen?

© Porträt: Antje Boysen/DEGAM | Sp

Sie fragen – Experten antworten

Kein Einzelimpfstoff gegen Pertussis verfügbar: Wie also Schwangere impfen?