Kampagne gestartet

Mehr Opioid-Abhängige sollen Substitutionstherapie erhalten

Mit einer Kampagne wollen die Deutsche Aidshilfe und weitere erreichen, dass mehr Opiod-Abhängige in Deutschland eine Substitutionsbehandlung erhalten.

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Berlin. Von den rund 160.000 Opiod-Abhängigen in Deutschland erhalten derzeit weniger als die Hälfte eine Substitutionsbehandlung, kritisiert die Deutsche Aidshilfe. Gemeinsam mit dem akzept Bundesverband und dem Selbsthilfenetzwerk JES soll sich das mit der Kampagne „100.000 Substituierte bis 2022“ ändern.

Die Behandlung trage zur gesundheitlichen Stabilisierung bei, ermögliche Teilhabe am sozialen Leben und verhindere drogenbedingte Todesfälle, begründen die Kampagnenpartner das Engagement. Das Ziel, dass bis 2022 mindestens 60 Prozent der Abhängigen substitutierende Mittel erhalten, soll gemeinsam mit Drogenhilfeeinrichtungen, der Selbsthilfe, der Ärzteschaft, aber auch mit Unterstützung der Politik erreicht werden, heißt es.

Dank Pandemie eher für Substitution bereit

Die Chancen, das Ziel zu erreichen, stünden derzeit gut. Durch die Corona-Pandemie hätte sich die Bereitschaft für eine Substitutionstherapie bei Heroin-Konsumenten erhöht.

Außerdem hätten sich die ärztlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen für die Behandlung verbessert, erklärt Dirk Schäffer, Drogenreferent der Deutschen Aidshilfe. Die Erleichterungen sollten auch nach der Pandemie beibehalten werden.

Um das Arbeitsaufkommen der Arztpraxen zu reduzieren, sollte die wohnortnahe Versorgung außerdem, etwa durch Apotheken und Suchthilfeeinrichtungen, verstärkt werden, schlagen die Initiatoren vor. Dienlich könnte auch der Einsatz lang wirksamer Depotpräparate sein. So könnten substituierende Ärzte frei werdende Ressourcen für neue Patienten zu nutzen.

Die Kampagne ist am 31. August gestartet und soll bis Ende 2021 laufen. (ato)

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