Allianz fordert niedrigeren Rechnungszins in der PKV

Die Allianz Private Krankenversicherung will vom aktuellen Zinsniveau wegkommen, um bessere Überschüsse zu erzielen.

Veröffentlicht:
Allianz: Der Versicherer plädiert für einen niedrigeren Rechnungszins in der PKV.

Allianz: Der Versicherer plädiert für einen niedrigeren Rechnungszins in der PKV.

© dpa

KÖLN (iss). Die Allianz Private Krankenversicherung plädiert für eine allgemeine Absenkung des Rechnungszinses in der privaten Krankenversicherung (PKV).

Das liege im Interesse der Kunden und deshalb der gesamten Branche, sagte Vorstand Christian Molt bei der Fachkreistagung Krankenversicherung der Vereinigung der Versicherungs-Betriebswirte in Köln. "Eine moderate Absenkung des Rechnungszinses wäre sinnvoll. Wir sollten diesen Weg in der Branche gehen."

Mit dem Rechnungszins von 3,5 Prozent bedienen die PKV-Unternehmen die Alterungsrückstellungen. Zwar verdient die Branche als Ganzes mit ihren Kapitalanlagen noch deutlich mehr. Einzelne Unternehmen haben aber Schwierigkeiten, den Wert zu erreichen.

In der PKV fürchten viele, dass eine generelle Absenkung dem Image schaden könnte. Denn sie müssten sofort die Alterungsrückstellungen stärken, was steigende Prämien für die Kunden zur Folge hätte.

Mit der Forderung nach einem niedrigeren Zins stellt sich die Allianz Kranken gegen die offizielle Linie des PKV-Verbands. Als das Thema im vergangenen Herbst hoch kochte, hatte der Verband jegliche Erwägung in diese Richtung bestritten (wir berichteten).

Das Ansehen der Branche könnte auf Dauer mehr leiden, wenn es einzelnen Unternehmen nicht gelingt, den Rechnungszins zu bedienen und sie kurzfristig höhere Beitragssteigerungen an die Kunden weitergeben müssen, glaubt Molt.

Der wichtigste Grund für eine moderate Absenkung des Höchstrechnungszinses sei das Ziel, weiterhin langfristig Überschüsse zugunsten der Kunden zu generieren, sagte er.

Die Differenz zwischen Rechnungszins und den tatsächlichen Renditen wird zu 90 Prozent dazu verwendet, die Prämien für ältere Versicherte bezahlbar zu halten. Dieses Polster wird bei einem hohen Rechnungszins aber geringer. Daher bevorzugt Molt, mit niedrigen Zinsen höhere Überschüsse zu erzielen.

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Geschäftszahlen 2024

Asklepios meldet Umsatz- und Gewinnwachstum

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Skizze eines alternativen Versorgungsmodells

Wenn der „Zuhause-Arzt“ alle Hausbesuche übernimmt

Interview zu den Empfehlungen

Allgemeinmediziner: „Die 24h-Blutdruckmessung ist nicht besonders praktikabel“

Lesetipps
Auch einem CT-Bild ist ein Prostata-Karzinom markiert.

© samunella / stock.adobe.com

Aktualisierung der S3-Leitlinie

Früherkennung von Prostatakrebs: Tastuntersuchung vor dem Aus

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung