Angst vor Arztbewertung im Internet?

KÖLN (iss). Viele Ärzte halten Arztbewertungsportale im Internet für eine vorübergehende Erscheinung und messen dem Medium nur geringe Bedeutung bei. Ein Trugschluss, der schwere Folgen haben kann.

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Ein Arzt behandelt einen Patienten. Viele Patienten informieren sich über den Arzt im Internet, bevor sie zu ihm in die Praxis gehen.

Ein Arzt behandelt einen Patienten. Viele Patienten informieren sich über den Arzt im Internet, bevor sie zu ihm in die Praxis gehen.

© AOK-Mediendiens

Nach Einschätzung von Praxisberater Klaus-Dieter Thill gehen Ärzte damit nicht nur an der Realität ihrer Patienten vorbei.

"Sie verschenken auch Optimierungspotenzial bei der Patientengewinnung und -bindung", sagt der Leiter des IFABS-Instituts.

Ärzte halten Portale für nicht besonders wichtig

Das IFABS hatte je 200 Allgemeinmediziner, Medizinische Fachangestellte (MFA) und Patienten zu Arztbewertungsportalen befragt.

Dabei zeigte sich, das die Ärzte sie weder aktuell noch in naher Zukunft für besonders wichtig halten.

87 Prozent gaben an, ein Portal schon mindestens einmal genutzt zu haben

Ganz anders das Bild bei MFA und Patienten: Beide sprechen den Portalen gerade für die Zukunft eine große Bedeutung zu. Immerhin 87 Prozent der Patienten gaben an, mindestens ein Portal schon einmal genutzt zu haben.

Nach Einschätzung von AOK-Vize Jürgen Graalmann haben negative Erfahrungen mit schlecht gemachten Portalen zur Skepsis der Mediziner beigetragen.

Einige tausend Ärzte sind registriert

Beim gemeinsamen Angebot von AOK, Barmer GEK und Weiße Liste seien die Ärzte deshalb von Anfang an in die Entwicklung der Arztsuche eingebunden worden.

"Es war uns wichtig, ihre berechtigten Interessen an einer fairen Beurteilung zu berücksichtigen."

Laut Graalmann haben sich seit dem bundesweiten Start des Portals bereits einige tausend Ärzte registriert, um den persönlichen Bereich und die Kommentarfunktion nutzen zu können.

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