Regierung will Aktionsplan ins Leben rufen

Behinderten-Beauftragte: Arztpraxen müssen barrierefrei werden

Veröffentlicht:
„Es kann doch nicht sein, dass es immer noch Bundesländer gibt, in denen es nicht eine einzige barrierefreie gynäkologische Praxis gibt“: Jürgen Dusel, Behindertenbeauftragter der Bundesregierung.

„Es kann doch nicht sein, dass es immer noch Bundesländer gibt, in denen es nicht eine einzige barrierefreie gynäkologische Praxis gibt“: Jürgen Dusel, Behindertenbeauftragter der Bundesregierung.

© Jürgen Heinrich / SZ Photo / picture alliance

Bad Nauheim. Die Behindertenbeauftragten von Bund und Ländern fordern, Arztpraxen in Deutschland sowie „das gesamte Gesundheitssystem“ barrierefrei zu gestalten. „Es kann doch nicht sein, dass es immer noch Bundesländer gibt, in denen es nicht eine einzige barrierefreie gynäkologische Praxis gibt“, sagte der Behindertenbeauftragte der Bundesregierung, Jürgen Dusel, am Freitag in Bad Nauheim zum Abschluss der zweitägigen Konferenz der Behindertenbeauftragten und der Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation (BAR).

Lesen sie auch

Die medizinische Versorgung gehöre zur Grundversorgung. „Dass Menschen mit Behinderungen hier immer noch ausgeschlossen werden, insbesondere wenn es um die ambulante Versorgung geht, ist eines Landes wie der Bundesrepublik Deutschland unwürdig“, so Dusel. Die Bundesregierung wolle einen „Aktionsplan für ein barrierefreies, inklusives und diverses Gesundheitssystem“ ins Leben rufen. „Es ist wichtig, dass dies tatsächlich jetzt geschieht“, betonte Dusel.

Forderung nach schneller Bewilligung von Hilfsmitteln

Außerdem forderte er, Kindern und Jugendlichen mit Behinderung benötigte Hilfsmittel zeitnah zukommen zu lassen. „Sonst schließen sich Zeitfenster, in denen Fähigkeiten aufgebaut werden können oder deren Verlust verhindert werden kann.“ Es sei „inakzeptabel, dass Krankenkassen Anträge, die von den behandelnden Ärztinnen und Ärzten als dringend notwendig eingestuft werden, nach Aktenlage ablehnen“. Er rechne zeitnah mit einem Gesetzentwurf zum Thema Hilfsmittelversorgung.

Lesen sie auch

In der nun verabschiedeten „Bad Nauheimer Erklärung“ wird darauf hingewiesen, dass Behinderungen statistisch gesehen ein Phänomen des höheren Lebensalters sind. Die Beauftragte der hessischen Landesregierung, Rika Esser, betonte, dass häusliche Intensivpflege zuverlässig gewährleistet sein müsse und Anträge nicht erschwert werden dürften. Unnötige Mehrfachbegutachtungen müssten vermieden werden. BAR-Geschäftsführerin Helga Seel mahnte eine Verbesserung der Rehabilitation von Menschen mit Schwerstverletzungen an. (KNA)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Elektronische Patientenakte

ePA wird zur Pflicht: Worauf es für Praxen jetzt ankommt

Das könnte Sie auch interessieren
Prof. Dr. Claudia Traidl-Hoffmann und Dr. Michael Seewald

© Anatoli Oskin / Universität Augsburg; © AstraZeneca

Umfrage unter Ärzt:innen

Nachhaltigkeit wird Kernbestandteil verantwortungsvoller Medizin

Anzeige | AstraZeneca GmbH
Wege zu mehr Nachhaltigkeit in der Arztpraxis

© Jennifer / stock.adobe.com

Zuwendung statt Rezept

Wege zu mehr Nachhaltigkeit in der Arztpraxis

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Detailansicht eines Windrades: Bringt eine ökologisch nachhaltige Geldanlage auch gute Rendite? Anleger sollten auf jeden Fall genau hinschauen.

© Himmelssturm / stock.adobe.com

Verantwortungsbewusstes Investment

„Nachhaltig – das heißt nicht, weniger Rendite bei der Geldanlage!“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank)
Manchmal kommt Künstliche Intelligenz ziemlich abstrakt daher. Doch es gibt zunehmend auch konkrete Anwendungen, sogar für Arztpraxen.

© 3dkombinat - stock.adobe.com

Praxisorganisation

Mit KI zu mehr Entlastung fürs Praxisteam

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Janusköpfig

Wie KI in der Kardiologie eine echte Hilfe sein könnte

Elektronische Patientenakte

ePA wird zur Pflicht: Worauf es für Praxen jetzt ankommt

Lesetipps
Ein Arzt legt einem Jungen eine Manschette um den rechten Arm.

© Halfpoint / Stock.adobe.com

Abrechnung

Die wichtigsten EBM-Änderungen zum Quartalswechsel