PKV

Beitragsanhebung beschert Debeka erneut gutes Jahr

Die Debeka Krankenversicherung hat ihre führende Position in der privaten Krankenversicherung (PKV) im vorigen Jahr weiter ausgebaut.

Ilse SchlingensiepenVon Ilse Schlingensiepen Veröffentlicht:
Eine feste Größe im PKV-Geschäft: Die Koblenzer Debeka

Eine feste Größe im PKV-Geschäft: Die Koblenzer Debeka

© Thomas Frey / dpa

Koblenz. Der Koblenzer PKV-Anbieter Debeka hat 2021 sowohl bei den Prämieneinnahmen als auch bei den Vollversicherten erneut zuzulegen vermocht. Die Debeka ist mit einem Marktanteil von 16,6 Prozent inzwischen unangefochtener Marktführer in der PKV. Im jüngsten Berichtsjahr kam sie auf Prämieneinnahmen von 7,5 Milliarden Euro (+14 Prozent).

Allerdings hat dabei ein Sondereffekt eine große Rolle gespielt. Der Krankenversicherer hatte seine Beiträge zum 1. Januar 2021 stark angehoben, im Schnitt um 17,6 Prozent. Vorstandsvorsitzender Thomas Brahm kritisierte bei der Online-Jahrespressekonferenz der Debeka am Dienstag die starren Kalkulationsvorschriften für die Branche.

Die PKV-Unternehmen dürfen die Prämien nur erhöhen, wenn bestimmte Schwellenwerte überschritten werden. Das ist vor allem dann der Fall, wenn die Leistungsausgaben deutlich stärker steigen, als in den Prämien einkalkuliert wurde. Kommt es zu einer Anpassung, müssen die Unternehmen auch alle anderen Faktoren berücksichtigen, die Einfluss auf die Prämienhöhe haben. Im Moment sind das vor allem die Niedrigzinsen.

Leistungen legen langsamer zu

Eine Folge dessen sind zum Teil heftige Beitragssprünge. „Mir wäre es lieber gewesen, ich hätte in den letzten Jahren über moderat gestiegene Versichertenbeiträge und Beitragsanpassungen von drei oder vier Prozent pro Jahr berichten können“, so Brahm. Die Politik, die für eine entsprechende Änderung der Kalkulationsvorschriften sorgen müsste, habe bislang aber kein Einsehen gehabt. „Dass sich das unter der Ampel-Koalition ändert, „halten wir für eher unwahrscheinlich.“

Die Versicherungsleistungen stiegen mit 4,3 Prozent auf 5,3 Milliarden Euro deutlich geringer als die Beitragseinnahmen. „Was dabei exakt auf die Corona-Pandemie entfällt, lässt sich schwer ermitteln“, so der Vorstandschef. Die Debeka habe allein für die Corona-bedingten Hygienepauschalen bislang 62 Millionen Euro bezahlt. „Darüber hinaus leisteten wir für Corona-erkrankte Debeka-Mitglieder bis Ende 2021 circa 81 Millionen Euro.“

Bei der Anzahl der Vollversicherten konnte der Marktführer um 0,5 Prozent oder 23 940 auf 2,5 Millionen wachsen. Damit gehören die Koblenzer erneut zu den wenigen der 36 in der Vollversicherung aktiven PKV-Anbieter, die in diesem Segment noch zulegen können. „Jeder vierte Privatversicherte ist bei der Debeka abgesichert.“

Zufrieden mit Allianzen

Die Mitte 2021 angelaufene Kooperation mit den Krankenversicherern von Axa, HUK-Coburg und Versicherungskammer unter dem Namen „Innovatives Versorgungsmanagement“ habe sich gut entwickelt, berichtete Vorständin Annabritta Biederbick. Ziel der Kooperation ist es, durch Verträge mit Leistungserbringern eine bessere und gleichzeitig kostengünstigere Versorgung der Versicherten zu erreichen.

Es gebe bereits einen Kooperationsvertrag mit einer psychosomatischen Klinik und Verhandlungen mit größeren Klinikketten. Zudem liefen Gespräche für den ambulanten Bereich, um eine sektorübergreifende Versorgung zu ermöglichen. Als Erfolg wertet Biederbick auch den Abschluss von Rabattverträgen mit Pharmaunternehmen.

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