Lieferprobleme

BfArM fordert Meldepflicht der Industrie

Die nationale Zulassungsbehörde BfArM berichtet regelmäßig über Lieferprobleme bei Arzneimitteln. Jetzt fordert Behördenchef Prof. Karl Broich eine Meldepflicht der Industrie.

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BONN. Seit einigen Jahren unterhält das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) ein Web-Register, das einen Überblick über Lieferprobleme im Arzneimittelmarkt bietet.

Allerdings werden der Behörde "nicht alle relevanten Lieferengpässe gemeldet", wie Behördenchef Professor Karl Broich einräumt. "Daher sollte das jetzige Verfahren weiterentwickelt werden", sagte Broich auf Anfrage. Die Pharmazeutischen Unternehmen sollten "sich dazu verpflichten, Lieferengpässe zu melden". Nur so sei das BfArM in der Lage, ein flächendeckendes Bild der Versorgungslage zu gewinnen.

Broich erinnert daran, dass sich die Hersteller bereits im Rahmen des kürzlich abgeschlossenen "Pharma Dialogs" mit der Bundesregierung verpflichtet hätten, Kliniken und Behörden über drohende Engpässe frühzeitig zu informieren. Wenn diese Vereinbarung nicht greife, so Broich weiter, "müssen die Möglichkeiten für eine gesetzliche Meldepflicht geprüft werden".

Die Forderung nach gesetzgeberischer Initiative, um Lieferprobleme in den Griff zu bekommen, wurde wiederholt auch seitens der Ärzteschaft erhoben.

Zuletzt forderte der Deutsche Ärztetag in einer Entschließung, eine Liste wichtiger Medikamente zu erstellen, die von der Industrie ausreichend zu produzieren und jederzeit zur Verfügung zu stellen seien. (cw)

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