Zugang zu Praxen und Information

Caritas fordert mehr Barrierefreiheit in der medizinischen Versorgung

Anlässlich des Tages für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderung mahnt die Caritas mehr Barrierefreiheit an. Dabei geht es nicht nur um den Zugang zu Praxen.

Veröffentlicht:
Rollstuhlfahrer vor einem Treppenaufgang: Die Caritas fordert, dass der barrierefreie Umbau bestehender Praxen gesetzlich gefördert wird.

Und jetzt? Die Caritas fordert, dass der barrierefreie Umbau bestehender Praxen gesetzlich gefördert wird. Es sollte aber auch ein Augenmerk auf barrierefreien Zugang zur medizinischen Informationen gelegt werden.

© Picture-Factory / stock.adobe.com

Berlin. Anlässlich des Europäischen Tages für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderung am Mittwoch pocht die Caritas auf einen barrierefreien Zugang zur medizinischen Versorgung. „Wir fordern, dass der Neubau von Arztpraxen zwingend barrierefrei erfolgen muss und dass der barrierefreie Umbau bestehender Praxen gesetzlich gefördert wird“, sagte Caritas-Vorstandsmitglied Eva Welskop-Deffaa am Dienstag. Zu oft sei der Zugang zu Praxen und Krankenhäusern, aber auch zu medizinischer Aufklärung und Informationen für Menschen mit Behinderung erschwert bis gar unmöglich, erklärte der katholische Wohlfahrtsverband.

Barrierefreiheit auch für Zugang zu Information

Mit Aufzügen und breiten Türen sei es nicht getan, meinte Welskop-Deffaa weiter. Ein barrierefreier Zugang zu medizinischer Versorgung heiße zum Beispiel auch, dass Informationen und Aufklärungen zu Behandlungen verständlich seien und dass für Patientengespräche genug Zeit eingeplant werde.

Zum Thema gehöre auch, dass Patienten ihr Recht, bei Bedarf eine Begleitperson im Krankenhaus dabei zu haben, umsetzen könnten. „Menschen mit Behinderung oder psychischer Erkrankung brauchen häufig eine individuelle Begleitung durch eine Assistenzperson im Krankenhaus“, erklärte der Vorsitzende des Fachverbands Caritas Behindertenhilfe und Psychiatrie (CBP), Johannes Magin.

Verbände drängen auf finanzielle Hilfe für Begleitung und Assistenz

Zusammen mit weiteren Fachverbänden dringt die CBP weiter auf eine Finanzierung der Begleitung und Assistenz für Menschen mit Behinderung im Krankenhaus. Nicht zuletzt die Corona-Pandemie und damit vermehrte Krankenhausaufenthalte hätten die Situation verschärft, erklärten fünf Verbände gemeinsam, darunter die Lebenshilfe und der Bundesverband evangelische Behindertenhilfe. Nach eigenen Angaben vertreten sie zusammen etwa 90 Prozent der Dienste und Einrichtungen für Menschen mit Behinderung. Die Kostenübernahme müsse noch vor der Bundestagswahl im September gesetzlich geregelt werden, finden sie.

Bislang bekommen Betroffene für die Begleitung nur finanzielle Hilfe, wenn sie die Unterstützung im sogenannten Arbeitgebermodell organisieren. Eine Änderung wird seit langem gefordert, auch Bundestag und Bundesrat hatten sich schon mit dem Thema befasst. Mehrere Beauftragte der Bundesregierung hatten die Koalition ebenfalls aufgefordert, die Frage noch vor der Wahl zu regeln. (KNA)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Virtuelle Arztkontakte

Doc in the Box: Der Proof of Concept muss noch erbracht werden

G-BA-Plenum

Mindestmenge für Operationen bei Morbus Hirschsprung

Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2024

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Eine Sanduhr, durch die Geldstücke fall

© fotomek / stock.adobe.com

Tag der Privatmedizin 2024

Outsourcing: Mehr Zeit für Patienten!

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Buch mit sieben Siegeln oder edles Werk? KI-Idee einer in Leder eingebundenen neuen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)

© KI-generiert mit ChatGPT 4o

Exklusiv Entwurf unter der Lupe

Das brächte Ihnen die neue GOÄ

Prof. Dr. Claudia Traidl-Hoffmann und Dr. Michael Seewald

© Anatoli Oskin / Universität Augsburg; © AstraZeneca

Umfrage unter Ärzt:innen

Nachhaltigkeit wird Kernbestandteil verantwortungsvoller Medizin

Anzeige | AstraZeneca GmbH
Wege zu mehr Nachhaltigkeit in der Arztpraxis

© Jennifer / stock.adobe.com

Zuwendung statt Rezept

Wege zu mehr Nachhaltigkeit in der Arztpraxis

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Detailansicht eines Windrades: Bringt eine ökologisch nachhaltige Geldanlage auch gute Rendite? Anleger sollten auf jeden Fall genau hinschauen.

© Himmelssturm / stock.adobe.com

Verantwortungsbewusstes Investment

„Nachhaltig – das heißt nicht, weniger Rendite bei der Geldanlage!“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank)
Manchmal kommt Künstliche Intelligenz ziemlich abstrakt daher. Doch es gibt zunehmend auch konkrete Anwendungen, sogar für Arztpraxen.

© 3dkombinat - stock.adobe.com

Praxisorganisation

Mit KI zu mehr Entlastung fürs Praxisteam

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Kasuistik

Irrwege einer Patientin mit Gelenkschmerzen und Hämoptysen

Stichtage rücken näher

Warum es sich für Praxen lohnt, vor dem 1. Oktober in die ePA einzusteigen

Lesetipps
Eine Ärztin führt in der Klinik eine Ultraschalluntersuchung der inneren Organe eines Kindes durch.

© H_Ko - stock.adobe.com

Zwei seltene Ursachen

Diagnose vaginaler Blutungen bei Kindern: Ein Leitfaden für die Praxis