Pharmagroßhandel

Celesio hofft auf bessere Zeiten

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STUTTGART. Der Pharmahändler Celesio hofft auf ein Ende der Rabattschlacht unter den Arzneimittel-Großhändlern.

In diesem Jahr sei aber bestenfalls mit einer leichten Abschwächung zu rechnen, sagte Vorstandssprecherin Marion Helmes am Mittwoch in einer Telefonkonferenz. Die Rabatte seien "aus dem Ruder gelaufen", klagte Helmes. "Es verdient keiner mehr Geld."

Celesio selbst schreibe derzeit in Deutschland eine "schwarze Null", so Helmes. Sie hofft nun, dass sich die Firmen von selbst wieder besinnen.

Dabei droht neue Konkurrenz: Die Österreichische Post will, wie kurz berichtet, zusammen mit zwei ehemaligen Celesio-Managern ab Herbst den umkämpften deutschen Pharmagroßhandel aufmischen.

Gewinnziele für laufendes Geschäftsjahr gesenkt

Vorerst hat Celesio deshalb sein Gewinnziel für das laufende Geschäftsjahr gesenkt. Für 2013 erwartet der Vorstand nun noch einen bereinigten operativen Gewinn (Ebit) zwischen 405 Millionen und 425 Millionen Euro.

Zuvor war das Unternehmen von 445 Millionen bis 475 Millionen Euro ausgegangen. Unterm Strich werde das Unternehmen schwarze Zahlen schreiben, sagte Helmes.

Im zweiten Quartal betrug der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) 107,8 Millionen Euro. Im Vorjahr waren es bereinigt um Sondereffekte 112 Millionen Euro gewesen.

Unter dem Strich schrieb das Unternehmen zwar einen Gewinn von 41,7 Millionen Euro im Vergleich zu einem Verlust von 174,9 Millionen Euro im Vorjahr. Vor einem Jahr hatten aber Sondereffekte wie etwa Abschreibungen auf verkaufte Töchter das Ergebnis stark belastet.

Der Umsatz ging um mehr als vier Prozent auf 5,37 Milliarden Euro zurück. Neben dem Preiskampf um Apothekenkunden in Deutschland belasteten vor allem Wechselkurse die Umsätze.

Auch staatliche Eingriffe im britischen und französischen Markt sowie der Wegfall eines Großkunden in Brasilien schmälerten die Erlöse.

Helmes hatte Anfang Juli "bis auf Weiteres" das Ruder bei dem Stuttgarter Pharmagroßhändler übernommen und ist nun Finanzchefin und Vorstandssprecherin in einer Person. Ihr Vorgänger Markus Pinger hatte wegen Führungsquerelen den Hut nehmen müssen.

Zu Spekulationen über einen Verkauf oder Kooperationen äußerte sich Helmes nicht. Pinger soll sich Branchenkreisen zufolge in den USA nach möglichen Partnern umgesehen haben.

Helmes will an Kurs des Vorgängers festhalten

Grundsätzlich will Helmes aber an dem von Pinger eingeschlagenen Kurs festhalten. Pinger hatte Celesio eine neue Strategie verordnet und unter anderem die Dienstleistungstochter Movianto und die Apothekenkette DocMorris verkauft.

Hohe Abschreibungen, etwa wegen des ungünstig gelaufenen DocMorris-Verkaufs und der Kosten für den Konzernumbau, hatten Celesio 2012 in die roten Zahlen gedrückt. (dpa)

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