BioNTech/Pfizer

Corona: EU ordert 100 Millionen zusätzliche Impfdosen

Die EU sichert sich zusätzliche Impfdosen von BioNTech/Pfizer. Bundestagspräsident Schäuble verteidigt derweil die gesamteurpoäische Bestellstrategie in Europa: „Wir können nicht ärmeren Weltregionen den Impfstoff wegschnappen“.

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Eine Spritze mit Comirnaty, dem Impfstoff gegen das Corona-Virus SARS-CoV-2, liegt im Corona-Impfzentrum Hamburg in einer Edelstahl-Nierenschale. Die EU soll jetzt weitere 100 Millionen Impfdosen bekommen.

Eine Spritze mit Comirnaty®, dem Impfstoff gegen das Corona-Virus SARS-CoV-2, liegt im Corona-Impfzentrum Hamburg in einer Edelstahl-Nierenschale. Die EU soll jetzt weitere 100 Millionen Impfdosen bekommen.

© Markus Scholz/dpa

New York/Mainz. Die Corona-Impfstoff-Hersteller BioNTech und Pfizer haben am Dienstagabend angekündigt, dass sie die 27 EU-Staaten im Jahr 2021 mit 100 Millionen zusätzlichen Impfdosen ihres COVID-19-Impfstoffs Comirnaty® beliefern werden. Zuvor hatte die Europäische Union die Option aus dem Vertrag von November 2020 gezogen, weitere 100 Millionen Dosen zu erhalten. Damit würde die EU 300 Millionen Impfdosen von BioNTech/Pfizer bekommen.

Folglich könnten insgesamt 150 Millionen Europäer mit BNT162b2 geimpft werden, so Albert Bourla, Chairman und Chief Executive Officer von Pfizer. „Es bleibt unser erklärtes Ziel, weltweit so vielen Menschen wie möglich einen sicheren und wirksamen COVID-19-Impfstoff verfügbar zu machen“, wird Ugur Sahin, CEO und Mitgründer von BioNTech, in der Mitteilung weiterhin zitiert.

Zu viel bestellt oder zu wenig?

Unterdessen hat Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble Vorwürfe zurückgewiesen, die Bundesregierung habe sich für Deutschland nicht genug Corona-Impfstoffdosen gesichert. „Ich kann die Kritik zwar nachvollziehen, aber ich halte sie dennoch für falsch“, sagte Schäuble der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Mittwoch). „Wir können unsere Ungeduld nicht zum Maß aller Dinge machen und den Menschen in ärmeren Weltregionen den Impfstoff wegschnappen.“

Allerdings hatte die Hilfsorganisation Caritas international bereits am Montag darauf hingewiesen, dass die entwickelten Länder den Großteil der weltweiten Impfproduktion bereits reserviert hätten.

Dabei lebten in diesen Ländern nur 14 Prozent der Weltbevölkerung. Die Organisation rechne damit, dass im kommenden Jahr in 70 ärmeren Ländern nur zehn Prozent der Bevölkerung geimpft werden könnten.

„Gemeinsames Vorgehen der EU war richtig“

Kritiker hatten der EU und auch Deutschland vorgehalten, zu wenig Impfstoff bestellt zu haben, weshalb es in anderen Staaten weltweit schneller vorangehe mit den Impfungen. Auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hatte vor negativen Folgen durch Lieferengpässe gewarnt und gesagt, leider sei noch nicht genügend Impfstoff vorhanden.

Schäuble sagte dagegen: „Es war richtig, dass Gesundheitsminister Jens Spahn den europäischen Weg gewählt hat und wir in Europa gemeinsam vorgehen.“ In der Krise wachse die EU zusammen, das sei „enorm ermutigend“, sagte der CDU-Politiker. (ger/dpa)

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