CyberKnife-Zentrum im Norden geht an den Start

Eine genauere Tumorlokalisation und eine deutlich kürzere Behandlung, so lautet das Versprechen der CyberKnife-Technologie. Nun wurde das erste CyberKnife in Norddeutschland in Betrieb genommen.

Veröffentlicht:

GÜSTROW (di). Mit dem CyberKnife-Zentrum Norddeutschland wurde in Güstrow die erste Einrichtung dieser Art im Norden nun offiziell eröffnet. Profitieren sollen Krebspatienten in ganz Norddeutschland über Kooperationen mit den größten Krankernhäusern Mecklenburg-Vorpommerns und Schleswig-Holsteins.

Die medizinische Betreuung des Zentrums ist beim  Universitätsklinikum Rostock angesiedelt. In direkter Nachbarschaft des Zentrums liegt das Güstrower Krankenhaus, um Notfälle sofort versorgen zu können.

Eine Zusammenarbeit mit den Universitäten in Greifswald, Lübeck und Kiel ist ebenfalls geplant. Behandelt werden unter anderem Tumore im Gehirn, in der Wirbelsäule und im Rückenmark.

Herzstück der CyberKnife-Technologie ist ein Roboterarm. Auf sechs Achsen richtet er den Linearbeschleuniger frei im Raum aus und findet auf diese Weise die optimale Position für die Bestrahlung. Das CyberKnife ermöglicht eine  genaue Tumorlokalisation und ist in der Lage, die atemabhängigen Bewegungen auszugleichen.

Die Behandlung ist deutlich  kürzer und effektiver als bisherige Strahlenbehandlungen. Denn die Eingriffe selbst dauern nur zwischen zehn und 50 Minuten. Die Rüstzeit für das Gerät beträgt allerdings mehrere Stunden.

Voraussetzung für die Nutzung der Technologie ist die genaue Abgrenzbarkeit der Tumore, die eine bestimmte Größe nicht überschreiten dürfen. In  Mecklenburg-Vorpommern trifft dies nach aktuellen Berechnungen auf rund 350 Patienten im Jahr zu.

Um zu klären, ob ein Patient für einen solchen Eingriff in Frage kommt, hat das Zentrum ein interdisziplinäres Tumorboard eingerichtet, das zwei Mal pro Woche die Fälle bewertet. Dazu schicken überweisende Ärzte Diagnosen und vorliegende Bilder an das Zentrum.

Für das Zentrum in Norddeutschland wurden rund 7,5 Millionen Euro investiert. Die Mittel stammen von einem Kuratorium privater  Geldgeber, darunter auch Ärzte.

Weil auch Betroffene aus anderen Regionen in Güstrow behandelt werden können, bestehen Kooperationsvereinbarungen mit Hotels und Rehabilitationskliniken in Mecklenburg-Vorpommern für den Aufenthalt der Patienten.

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Statistisches Bundesamt

Beschäftigte arbeiten 2026 2,4 Arbeitstage mehr

Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Kommentare
Philipp Kreßirer 09.05.201115:03 Uhr

Erstes Cyberknife-Zentrum existiert seit 2005 in München

Bereits seit 2005 existiert in München das bundesweit erste Cyberknife-Zentrum: Das Europäische Cyberknife-Zentrum München-Großhadern. In Kooperation mit dem LMU-Uniklinikum sind seither dort über 3.000 Patienten behandelt worden. Eine Vielzahl von wissenschaftlichen Studien haben dazu beigetragen, das Behandlungsspektrum auf Basis valider Daten zu erweitern. Die unmittelbare Nachbarschaft zum Klinikum in Großhadern ermöglicht zudem Behandlungs-Kombinationen z.B. in der Neurochirurgie zum Vorteil für die Patienten.
Mehr erfahren Sie im Internet unter www.cyber-knife.net

Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Manchmal kommt Künstliche Intelligenz ziemlich abstrakt daher. Doch es gibt zunehmend auch konkrete Anwendungen, sogar für Arztpraxen.

© 3dkombinat - stock.adobe.com

Praxisorganisation

Mit KI zu mehr Entlastung fürs Praxisteam

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Dr. med. Gerhard M. Sontheimer (ANregiomed, Region Ansbach) und Holger Baumann (Kliniken der Stadt Köln, v.l.) haben in der Praxis gute Erfahrungen mit Systempartnerschaften gemacht.

© Philips

Mehr Spielraum für moderne Prozesse in der Klinik

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Philips GmbH Market DACH, Hamburg
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Für wen passt was?

Therapie mit Antidepressiva: Auf die Nebenwirkungen kommt es an

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Lesetipps
Eine MFA schaut auf den Terminkalender der Praxis.

© AndreaObzerova / Getty Images / iStockphoto

Terminservicestellen und Praxen

116117-Terminservice: Wie das Bereitstellen von TSS-Terminen reibungsloser klappt

Bei Grenzentscheidungen (z.B. kürzlich stattgehabte Operation) gelte es, Rücksprache mit der entsprechenden Fachdisziplin zu halten, betont Dr. Milani Deb-Chatterji.

© stockdevil / iStock

Eine schwierige Entscheidung

Schlaganfall: Das sind Grenzfälle der Thrombolyse