Tipps für die Arzthelferin

Das drohende Schwert der Korruption

Theresia Wölker

Veröffentlicht:

Nicht nur Vertragsärzte selbst, sondern auch das Praxispersonal ist vor Korruptionsvorwürfen nicht gefeit.

Da es sich bei Medizinischen Fachangestellten (MFA) in der Regel um nicht juristisch behaftete Arbeitskräfte handelt, stellt sich schnell die berechtigte Frage, wann man sich denn im Praxisalltag korrupt im strafrechtlichen Sinne verhält.

Ist es bereits die Bevorzugung eines Patienten bei der Terminvergabe, dürfen Geschenke von Pharmareferenten und/oder Patienten angenommen werden?

Wer sich ethisch einwandfrei verhalten möchte, hat es heute schwer. Praxisteams tun deshalb gut daran, die derzeitige Korruptionsdebatte in einer der nächsten Teambesprechungen zu thematisieren und die Praxisleitung um konkrete, rechtssichere Anweisungen, auch für Grenzfälle, zu bitten.

Eine schriftlich festgelegte "Interne Regelung" als verbindliche und generelle Weisung an alle Praxismitarbeiter im QM-Handbuch präzisiert die Transparenz und die Qualitätspolitik in den Geschäfts- und Außenbeziehungen der Praxis.

Sinnvoll kann es sein, einen Fachanwalt in die Praxis zu Schulungszwecken kommen zu lassen, der das gesamte Team im Hinblick auf mögliche Straftatbestände der Korruption beraten kann und auch die korrekten Vorgehensweisen kennt.

Fühlt sich eine MFA in einer Situation der versuchten Bestechung, so kann sie immer auch die Praxisleitung über Vorkommnisse informieren. Nur sollte nicht in jeder gut gemeinten Geste von Patienten wie auch Pharmavertretern gleich eine Korruptionsabsicht unterstellt werden.

Eines sollte aber auch klar sein: Steht die Staatsanwaltschaft mal vor der Praxistür, dann gilt nur der Leitsatz "ruhig Blut!". Wie der juristische Praxisalltag zeigt, stellen sich viele Vorwürfe von zum Beispiel Behandlungsfehlern im Laufe der staatsanwaltlichen Ermittlungen als gegenstandslos heraus.

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Statistisches Bundesamt

Beschäftigte arbeiten 2026 2,4 Arbeitstage mehr

Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Manchmal kommt Künstliche Intelligenz ziemlich abstrakt daher. Doch es gibt zunehmend auch konkrete Anwendungen, sogar für Arztpraxen.

© 3dkombinat - stock.adobe.com

Praxisorganisation

Mit KI zu mehr Entlastung fürs Praxisteam

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Sie fragen – Experten antworten

Sollte bei Brustkrebs gegen COVID-19 geimpft werden?

Digitale Gesundheitsanwendungen

Regulierungen machen es den DiGA schwer

Müdigkeit, Schwäche, erhöhtes TSH

Fehldiagnose Hypothyreose bringt Frau in Lebensgefahr

Lesetipps
Eine ältere Frau hält sich die Hand an den Kopf.

© pictworks / stock.adobe.com

Kopfschmerzen

Migräne: Welche Therapie bei älteren Patienten möglich ist