Kommentar zur EBM-Reform
Dauerbaustelle abgeräumt
Die EBM-Reform ist beschlossen, aber noch weiß keiner richtig Bescheid. Sicher ist: Der Reformbedarf im System bleibt hoch.
Veröffentlicht:Geschenke – oder doch die Rute? Was genau der Bewertungsausschuss den Vertragsärzten mit dem seit Jahren ausstehenden Beschluss zur EBM-Reform unter den Weihnachtsbaum gelegt hat, ist zurzeit noch nicht bekannt. Das hängt an den genauen Formulierungen in dem 2000-Seiten-Werk.
Sicher ist: Am Ende soll es – seit 2012 durch den Beschluss des Bewertungsausschusses vorgegeben – durch die Reform nicht mehr Punkte geben als bisher. Außerdem soll die sprechende Medizin gefördert werden, und das Ganze geht „ein bisschen zu Lasten der technischen Fächer“, wie sich KBV-Chef Dr. Andreas Gassen ausdrückt. So weit, so wenig überraschend und noch weniger konkret. Immerhin, diese Baustelle ist jetzt abgeräumt. Positiv auch, dass eine punktsummenneutrale Aufwertung der Hausbesuche vom Tisch ist. Eine Abwertung der Versichertenpauschale für mehr Honorar beim Hausbesuch wäre den Ärzten kaum vermittelbar gewesen.
Hausbesuche, Chronikerzuschläge, Sachkostenpauschalen, ambulante Operationen, kalkulatorischer Arztlohn, Hygiene- und Digitalisierungskosten – es bleiben genügend offene Punkte, die in weiteren Verhandlungen zu klären sind. Punktsummenneutralität sollte für die KBV dann tabu sein. Die Beschlüsse der KBV-VV und auch die Einlassung der KBV-Spitze weisen hier klar in die richtige Richtung.
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