Entwicklungshilfe

Der Koloss von Dubai

Die neu etablierte Stiftung Mohammed Bin Rashid Global Initiatives verschreibt sich dem Kampf gegen Armut und Krankheit - auch vor der eigenen Haustür.

Matthias WallenfelsVon Matthias Wallenfels Veröffentlicht:

DUBAI. In Dubai ist vor Kurzem mit der Mohammed Bin Rashid Global Initiatives die nach eigenen Angaben größte Entwicklungs- und Gemeinschaftsstiftung des Nahen Ostens an den Start gegangen, benannt nach Scheich Mohammed bin Rashid al Maktoum, Vizepräsident und Premierminister der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE).

Neu ist die Stiftung indes nur dem Namen nach, denn sie konsolidiere die Arbeit von 28 Organisationen, die sich der Bekämpfung von Armut und Krankheit, der Verbreitung von Wissen und Kultur, der Befähigung der Gemeinschaft und der Förderung von Innovation verschrieben haben (wir berichteten kurz).

Menschen in 99 Ländern erreicht

Die Stiftung Hilfe für Menschen in Not leiden, sondern auch die Ursachen von Armut bekämpfen helfen. Die nun unter ihrem Dach stehenden Programme hätten dieses Jahr bereits 40 Millionen Menschen in 99 Ländern erreicht.

Ein Ansatzpunkt im Kampf gegen die Ausbreitung von Krankheiten liege im ophthalmologischen Bereich. So seien im Zuge der Prävention und Behandlung der Blindheit 23 Millionen Menschen versorgt worden, 81 Millionen seien in den vergangenen acht Jahren medikamentös versorgt und geimpft worden.

3,6 Millionen Kinder in vulnerablen Ländern seien geschützt worden vor intestinalen Würmern, die ihre Zukunft bedroht und sie am Zugang zu Bildung gehindert hätten. 46 Krankenhäuser seien aufgebaut und Trinkwasser für 6,5 Millionen Menschen bereitgestellt worden.

Ein weiterer Fokus der Stiftung liege auf der Armutsbekämpfung. So litten mehr als eine Milliarde Menschen weltweit an extremer Armut, lebten von weniger als umgerechnet einem US-Dollar am Tag. Mehr als 2,7 Milliarden Menschen stünden mit einem täglichen Einkommen von weniger als zwei US-Dollar im Überlebenskampf.

Wasser als Lebensgrundlage

Wie die Stiftung betont, geht das Problem der Armut weit über die Einkommensverhältnisse hinaus. Armut könne auch bedeuten, jeden Tag meilenweit für sauberes Wasser laufen zu müssen. Rund 750 Millionen Menschen auf der Erde hätten keinen Zugang zu portablem Wasser.

Armut manifestiere sich zudem darin, dass jede Minute ein Kind bedingt durch wasserassoziierte Krankheiten sterbe. Realisitisch sei derzeit allerdings auch, dass sämtliche globalen Hilfen nur zwei Drittel des tatsächlichen Bedarfes decken könnten.

Derweil will sich die in Dubai ansässige Stiftung explizit auch den Herausforderungen vor der eigenen Haustür stellen - um Perspektiven zu geben. "Die arabische Region durchlebt einen massiven Wandel. Wir werden unserer Region nicht den Rücken kehren, sondern Unterstützung bereitstellen und unserer Jugend Hoffnung bringen", so Scheich Mohammed bin Rashid al Maktoum.

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