Digitale Gesundheitsanwendungen
DiGA laut Experten gut angelaufen
Hersteller und das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte zeigen sich zufrieden mit dem Start der Apps auf Rezept. Unklar bleibt, wie der Versorgungsbereich in der Praxis angelaufen ist.
Veröffentlicht:Berlin. Die Digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGA) sind gut angelaufen – zu diesem Schluss kommen Experten, die am Mittwoch im Gesundheitsausschuss angehört wurden. Insgesamt sehen sie aber auch noch Abstimmungsbedarf, etwa beim Thema Kosten. Das geht aus einer Mitteilung des Kurznachrichtendienstes des Bundestages hervor.
Die Gesundheitsanwendungen könnten dazu beitragen, die Versorgungsabläufe zu verbessern, wie Doris Pfeiffer, Vorstandsvorsitzende des Spitzenverbandes der Gesetzlichen Krankenkassen (GKV), der Mitteilung zufolge sagte. Allerdings sei auch ein „erheblicher Abrechnungsaufwand“ entstanden. DiGA seien zudem teilweise sehr teuer und ihr Nutzen nicht immer erwiesen.
Zur Erinnerung: Im Oktober wurden die ersten Apps auf Rezept vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) zugelassen. In den ersten zwölf Monaten können die Hersteller den Preis für die DiGA festlegen. Die Krankenkassen sind zur Erstattung verpflichtet. Derzeit sind fünf DiGA zugelassen, davon zwei dauerhaft.
Dossier Digitale Gesundheitsanwendungen
DiGA: Das müssen Ärzte über „Apps auf Rezept“ wissen
BfArM-Präsident Professor Karl Broich erklärte den Angaben zufolge im Gesundheitsausschuss, dass das Prüfverfahren gut angelaufen und der Austausch mit den Anbietern konstruktiv sei. Offen bleibt in der Mitteilung des Kurznachrichtendienstes indes, ob die Gesundheitsanwendungen auch in der Praxis gut angelaufen sind. Ärzte äußerten zuletzt immer wieder ihren Unmut darüber, kaum Informationen über die DiGA und den entsprechenden Verordnungsprozess zu haben.
Der Expertenrunde ebenso zugehörig war die Geschäftsführerin der des Spitzenverbands Digitale Gesundheitsversorgung, Anne Sophie Geier. Auch sie kritisierte offenbar, dass Ärzte und Patienten noch nicht ausreichend über den Versorgungsbereich informiert seien. (mu)