Kommentar

Die Musik spielt in Berlin

Martin WortmannVon Martin Wortmann Veröffentlicht:

Gleiches Honorar für gleiche Arbeit - bundesweit ziehen niedergelassene Ärzte vor Gericht, um diesem Grundsatz Geltung zu verschaffen. Denn bei Ordinationsgebühr und Fallwert ist es eben nicht so: Ärzte in Gemeinschaftspraxen bekommen einen Aufschlag.

Das Bundessozialgericht (BSG) ist den Argumenten der Ärzte in Einzelpraxen nicht gefolgt. Die Bevorzugung von "Berufsausübungsgemeinschaften" ist rechtmäßig - schlicht deshalb, weil sie den Vorgaben und dem politischen Gestaltungswillen des Gesetzgebers entspreche.

Auch wenn sie zum gegenteiligen Ergebnis führt, die Botschaft, die hinter diesem Urteil steckt, klingt genauso selbstverständlich wie die Forderung nach gleichem Honorar für gleiche Arbeit: Der Souverän des Volkes sind nicht die Gerichte, der Souverän ist das Parlament.

Offensichtlich geht der Gesetzgeber davon aus, dass auch fachgleiche kooperative Praxen bessere Arbeit abliefern - etwa weil sie sich vertreten und Zweifelsfälle besprechen können. Ob das stimmt, dazu hat sich das BSG nicht geäußert. Doch Einzelärzte, die dem widersprechen, sollten ihre Klagegemeinschaften in Argumentationsgemeinschaften umwandeln. Der Streit ist weder in Kassel noch in Karlsruhe, sondern allein in Berlin zu gewinnen.

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen