Digitalkompetenz

E-Health ist für viele ein böhmisches Dorf

„Ich weiß es nicht“ war die mit Abstand häufigste Antwort bei einer Bevölkerungsumfrage zum Nutzen digitaler Anwendungen in der Medizin.

Christoph WinnatVon Christoph Winnat Veröffentlicht:
Großes Plus für E-Health?

Großes Plus für E-Health?

© ra2 studio / Fotolia

MÜNCHEN. Kein Thema mäandert derzeit so nachhaltig durch die Diskussionszirkel im Gesundheitswesen, wie die Digitalisierung desselben. Doch die breitere Öffentlichkeit fühlt sich – trotz Smartphone-Booms und Wearable-Trends – in Sachen E-Health nur unzureichend informiert. So das Resultat einer repräsentativen Umfrage unter 2016 Bundesbürgern im Auftrag des US-Softwareentwicklers Nuance Communications. Dementsprechend schlecht seien die Bürger auf die digitale Transformation des Gesundheitswesens vorbereitet, heißt es. Nuance-Deutschland-Geschäftsführer Martin Eberhart: „Die Menschen erwarten, dass die Akteure im Gesundheitswesen sie mehr und besser über die Chancen und Risiken von Digital Health informieren“.

Lediglich 19 Prozent der Befragten erklärten, sie fühlten sich „ausreichend“ über neue elektronische Anwendungen in der Gesundheitsversorgung informiert. 26 Prozent verneinten die Frage rundheraus, während 55 Prozent ihren Wissensstand „nicht einschätzen“ mochten.

Und was sind die Vorteile digitaler Gesundheitstechnologien? „Ich weiß es nicht“ antworteten 49 Prozent der Befragten. „Bessere Heilungschancen“ – beispielsweise durch KI-unterstützte Diagnose- und Therapievorschläge – erwarten 21 Prozent. Als weitere Vorteile zur Antwort-Auswahl standen: Dass Ärzte mehr Zeit für ihre Patienten haben (13 Prozent Zustimmung), dass Patienten einen Überblick ihrer Krankengeschichte bekommen (zehn Prozent) oder dass Medikamente elektronisch geordert werden können (12 Prozent). Lediglich jeweils sieben Prozent der Befragten sehen Vorteile darin, dass etwa Online-Sprechstunden einen Arztbesuch überflüssig machten oder dass die elektronische Datensammlung auch die medizinische Forschung voranzubringen verspricht. „Auch hier muss die Aufklärung der Bürger einsetzen“, fordert Nuance-Manager Eberhart: „Ohne Daten keine bessere Heilung“.

Immerhin 47 Prozent der Befragten wollen sich mehr Wissen über E-Health selbst aneignen und dazu auch mit einer Informationsbroschüre vorliebnehmen. 13 Prozent wünschen sich eine Einweisung durch ihren Arzt, zehn Prozent einen Kurs von der Krankenkasse. Auch hier ist der Anteil der Unschlüssigen hoch: 39 Prozent der Teilnehmer beantworteten die Frage, was Sie zu tun bereit wären, „um besser informiert zu sein“, gar nicht.

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