Digitalisierung schreitet voran
E-Rezept mehr als drei Millionen Mal abgerufen
Nach Angaben des Verbands der Ersatzkassen wurde das elektronische Rezept bereits über drei Millionen Mal genutzt. Allein im Juli gab es eine Steigerung um 100.000, möglich machten dies die vereinfachten Prozesse.
Veröffentlicht:Berlin. Mehr als drei Millionen Mal haben gesetzlich Versicherte das elektronische Rezept (E-Rezept) genutzt. Damit nehme die Nutzung merklich zu, teilte der Verband der Ersatzkassen am Montag in Berlin mit: Wurden im Juni 2023 knapp 250.000 E-Rezepte eingelöst, waren es im Juli bereits fast 350.000.
Ein Grund für diese Dynamik dürfte nach Einschätzung der Experten der vereinfachte Prozess sein. Seit 1. Juli können Versicherte ihr E-Rezept offiziell mit der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) einlösen. Inzwischen sind auch fast alle Apotheken technisch bereit dafür.
Wichtiger Schritt im Digitalisierungprozess
„Das E-Rezept ist ein wichtiger Schritt im Digitalisierungsprozess des Gesundheitswesens, der nur gelingen kann, wenn die Versicherten unkompliziert von den Neuerungen profitieren“, erklärte die Vorstandsvorsitzende des Verbandes, Ulrike Elsner. „Das Einlösen von E-Rezepten mit der Gesundheitskarte geht hier mit gutem Beispiel voran, denn jeder Versicherte verfügt über eine eGK - mehr ist für den Prozess nicht erforderlich.“
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Ein weiterer Vorteil sei, dass die behandelnde Ärztin oder der behandelnde Arzt Folgerezepte ausstellen könne, ohne dass die Versicherten erneut die Praxis aufsuchen müssten. „Das spart Zeit und Aufwand und ist besonders für chronisch kranke Menschen, die eine fortlaufende Arzneimitteltherapie benötigen, eine große Erleichterung.“
Mit dem Digital-Gesetz sollen ab Januar 2024 auch die Ärztinnen und Ärzte verpflichtet werden, Verschreibungen elektronisch auszustellen. Zudem ist die Integration des E-Rezepts in die elektronische Patientenakte (ePA) geplant. „Dass E-Rezepte auch über die ePA-Apps der Krankenkassen abrufbar sein sollen, ist eine weitere wichtige Maßnahme, das E-Rezept flächendeckend in die Versorgung zu bringen“, so Elsner. Das langfristige Ziel sei, die elektronische Patientenakte als einen zentralen Ablageort für Gesundheitsdaten zu etablieren. (kna)