Kommentar zum Notdienst in Schleswig-Holstein

Eine echte Vorzeige-Reform

Dirk SchnackVon Dirk Schnack Veröffentlicht:

Die Reform des Notdienstes in Schleswig-Holstein ist eine Erfolgsgeschichte. 140.000 Patientenkontakte außerhalb der Sprechstundenzeiten, berechenbare Verdienstmöglichkeiten für Ärzte und Entlastung für all die Ärzte, die nach der Sprechstunde nicht mehr im Dienst sein wollen: die Reform hat alle Erwartungen erfüllt.

Wenn jetzt dennoch Anpassungen angestrebt werden, ist dies nur als Optimierung eines gut funktionierenden Systems zu verstehen. Natürlich kann man darüber diskutieren, ob 50 Euro pro Stunde für einen Arzt angemessen sind und ob für die Stunden, in denen hoher Patientenandrang herrscht, nicht ein Aufschlag angezeigt wäre.

Auch die Fragen, ob und wie sich die privatärztlich tätigen Kollegen künftig finanziell beteiligen lassen, ist gerechtfertigt.

Wichtig ist, dass mit den Änderungen zwei Ziele erreicht werden: Erstens muss die Patientenversorgung weiterhin gut funktionieren. Vor allem nachts ist persönlicher Kontakt mit Hilfe suchenden Patienten unverzichtbar. Für den fahrenden Dienst sollte daher die Kontaktpauschale erhöht werden. Anreize, einen Anrufer nicht aufzusuchen, sollten gar nicht erst aufkommen.

Und zweitens: Je gerechter das System gestaltet ist, desto größer ist die Chance, dass sich weiterhin Ärzte für die Dienste finden.

Lesen Sie dazu auch: Schleswig-Holstein: Mehr Geld für Ärzte im Notdienst

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Kommentare
Dr. Wolfgang Bensch 25.06.201300:24 Uhr

Gerecht, noch gerechter, am allergerechtesten wenn ...

alle bezahlen für Bereitschaftsdienste, die schließlich auch in anderen Bereichen an der "Tagesordnung" rund um die Uhr sind ... wie läuft das bei Feuerwehr, Polizei, DRK und so manchen anderen?
Gibt es dort eine "zwangsweise Teilnahme" an diesen Diensten, wie man es für Ärzte als "gerecht" bezeichnet? Denken Sie mal drüber nach, Herr Schnack!

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