FSV Mainz 05 ist das große Vorbild für den Ärzteverein

Der Ärzteverein Mainz hat die Veranstaltungsreihe "Klartext Mainzer Ärzteforum" gegründet. Ziel ist es, die Gemeinschaft und Kommunikation zwischen den 400 Ärzten in Mainz zu fördern.

Von Sabine Schiner Veröffentlicht:
Gemeinsam sind wir stark: Das gilt im Fußball und im Ärzteverein.

Gemeinsam sind wir stark: Das gilt im Fußball und im Ärzteverein.

© Ulmer / imago

MAINZ. Eine neue Diskussionsplattform haben die Ärzte des Ärztevereins Mainz aufgelegt. "Klartext Mainzer Ärzteforum" will nach eigenen Angaben den positiven Geist, den die Bundesliga-Fußballmannschaft des FSV Mainz 05 derzeit beflügelt, aufnehmen.

Der Ärzteverein Mainz hat mehr als 400 Mitglieder. Er organisiert den ärztlichen Notfalldienst, kümmert sich um die Fortbildung und fördert die Kontakte untereinander. "Es gibt einen Bedarf an ungezwungener Kommunikation unter Kollegen zu Themen, die ihnen unter den Nägeln brennen", sagt der Vereinsvorsitzende und Dermatologe Dr. Stephan Scheicher im Gespräch mit der "Ärzte Zeitung". Dazu zählten etwa die Übernahme oder Übergabe von Praxen, Wachstum, Zukunftssicherung und Integration.

Den Ärzten geht es bei "Klartext" in erster Linie um die Förderung der Gemeinschaft. Ein Bereich, in dem es nach Meinung des Ärztevereins Defizite gibt. "Obwohl alle Ärzte wissen, dass sie nur gemeinsam die Herausforderungen der Zukunft meistern können, ist überall eine gewisse Gemeinschaftsmüdigkeit zu erkennen", sagt Scheicher. Dies liege häufig daran, dass in den vergangenen Jahren sehr viele neue Projekte mit hochfliegenden Zielen und Plänen ausgerufen wurden, die dann nicht zum Tragen kamen. "Klartext" positioniert sich deshalb auch als "positive Initiative": Ärzte machten in der Öffentlichkeit vor allem durch Demonstrationen und als Ankläger des Systems von sich reden. Nach Meinung der Initiatoren sollte der ärztliche Beruf nicht nur negativ wahrgenommen werden. "Dies führt ansonsten dazu, dass beim ärztlichen Nachwuchs Angst vor der Niederlassung eintritt oder zumindest eine große Unsicherheit", erklärt Vorstandsmitglied und Hausarzt Dr. Stefan Regner. Damit sei niemanden gedient. Der Ärzteverein wolle mit dem neuen Forum deshalb auch nicht die Rolle des Opfers sondern des Gestalters einnehmen. Auf der ersten "Klartext"-Veranstaltung standen die Themen Burnout, die RLV-Vergütungssystematik, Selbstzahlerangebote zur Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und ein Ausblick auf das KV-Honorar in den nächsten beiden Jahren auf dem Programm.

Zu den weiteren Plänen des Forums sagt Regner: "Es geht im Wesentlichen um die Förderung der Gemeinschaft." Erst wenn gelungen sei, das Interesse füreinander zu wecken und Ressentiments zurück zu drängen, seien Projekte mit einem höheren Verbindlichkeitsgrad möglich. Denkbar sei beispielsweise, dass die einzelnen Akteure im Mainzer Gesundheitsmarkt ihre Leistungen sektorenübergreifend besser miteinander abstimmen.

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