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Fachärzte-Entbudgetierung: Lauterbach zieht Groll der Urologen auf sich

Nicht zuletzt die ab März für MFA greifende Lohnsteigerung setzt Facharztpraxen in der Finanzierungsfrage weiter unter Druck, warnen Deutschlands Urologen. Von Lauterbach erwarten sie nichts mehr.

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Woher das Geld nehmen für die immer stärker steigenden Praxiskosten? Diese Frage stellen sich laut dem Berufsverband der Deutschen Urologie immer mehr Fachärzte und fordern daher eine Entbudgetierung ein.

Woher das Geld nehmen für die immer stärker steigenden Praxiskosten? Diese Frage stellen sich laut dem Berufsverband der Deutschen Urologie immer mehr Fachärzte und fordern daher eine Entbudgetierung ein.

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Berlin. Bundesgesundheitsminister Professor Karl Lauterbach (SPD) zieht den Groll der Urologen auf sich. Wie es in einer aktuellen Mitteilung des Berufsverbands der Deutschen Urologie (BvDU) heißt, sei nach Einschätzung des BvDU-Vorstandes nicht damit zu rechnen, dass sich Lauterbach bei einer Folgeanhörung des Bundestags-Petitionsausschusses zur KBV-Eingabe „Verbesserung der Rahmenbedingungen für die ambulante Versorgung“ in puncto Entbudgetierung auf die Fachärzte zubewegen werde.

Wie sich der Petitionsausschuss zur Eingabe der KBV, die bundesweit 550.000 Mitzeichner gefunden hat, verhält, wird in einer späteren Sitzung entschieden.Eine Entbudgetierung der Fachärzte „planen wir derzeit nicht“, äußerte sich Lauterbach am 19. Februar in der ersten Anhörung im Petitionsausschuss und erteilte einer Entbudgetierung der Fachärzte die Absage, da dies aus seiner Sicht derzeit nicht notwendig sei.

Mit Blick auf die zusätzliche finanzielle Belastung, die ab März auf Praxen im Zuge des jüngst akklamierten Gehaltstarifvertrages für die Medizinischen Fachangestellten (MFA) zukomme – durchschnittlich 7,4 Prozent mehr Lohn mit einer einmaligen Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 500 Euro – fragen sich die Niedergelassenen laut BvDU nun, woher das zusätzliche Geld kommen solle.

Aus Sicht der Urologen seien die Aussagen des Minister als „rein populistisch“ zu bewerten, da anzunehmen sei, er könne zwischen Einkommen und Nettoverdienst unterscheiden. In diesen „aktuell politisch hochfragilen Zeiten eine Neiddebatte zu befeuern“, sei mehr als brandgefährlich und katastrophal in der Wirkung, warnt der BvDU. „Für das deutsche Gesundheitswesen braucht es ein Ministerium und eine Regierung, die diejenigen, die die Arbeit erbringen und Großartiges leisten, ernst nimmt“, wird BvDU-Präsident Dr. Axel Belusa in der Verbandsmitteilung zitiert. (eb)

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