Kommentar zu Aut idem

Freiwillig ins Regressrisiko?

Rebekka HöhlVon Rebekka Höhl Veröffentlicht:

Dass Auffälligkeiten innerhalb der Arzneiverordnung KV und Kassen stutzig machen und Prüfungen nach sich ziehen, ist nichts Ungewöhnliches. Auch wenn, wie jetzt in Bremen geschehen, eine KV- und Kassen-unabhängige Auswertung Anlass dafür ist. Der Verdacht aber, der über diesen Prüfungen in Bremen schwebt, ist aus Arztsicht kaum nachzuvollziehen.

Weil bei rund einem Viertel der Praxen die Aut-idem-Quote auffällig hoch ist, wird vermutet, hier sei Software im Einsatz, die das Aut-idem-Kreuz automatisch setzt.

Dies aber sollte rein technisch so gut wie gar nicht möglich sein. Schließlich darf nur eine von der KBV geprüfte und zugelassene Arzneisoftware eingesetzt werden. Um hier Lücken aufzuspüren und die Software zu manipulieren, müsste schon ein Computerkenner am Werke sein.

Dagegen werden sich die EDV-Anbieter sicherlich absichern. Denn wie schnell eine Zulassung weg sein kann, hat die KBV erst kürzlich in einem anderen Fall demonstriert.

Ärzte dürften an einer Manipulation aber auch kein Interesse haben: Eine zu hohe Aut-idem-Quote, die sich nicht mit Praxisbesonderheiten oder Unverträglichkeitsproblemen bei einzelnen Patienten erklären lässt, erhöht das Risiko, in Regress genommen zu werden. Und das kann für Ärzte bekanntlich teuer werden.

Lesen Sie dazu auch: Viele Kreuze: Aut-idem-Manipulation in Bremen?

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