Geschäftsjahr 2023

Fresenius erfreut Anleger mit positivem Ausblick

Erst Corona, dann die Neuausrichtung der Konzernstruktur: Aktuell wird Fresenius am Kapitalmarkt vergleichsweise niedrig bewertet. Das Management versichert, der Turnaround sei abzusehen.

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Bad Homburg. Rote Zahlen am Ende der Rechnung, aber Umsatzwachstum und operativ (und vor Sondereinflüssen) eine gute Performance: Michael Sen, CEO des Bad Homburger Healthcarekonzerns Fresenius präsentierte am Mittwoch die Jahreszahlen 2023 in aufgeräumter Stimmung. Schuldenabbau sowie die Fokussierung auf Kerngeschäfte seien gleichermaßen gut vorangekommen.

Für dieses Jahr stellt Sen zwischen drei und sechs Prozent mehr Umsatz und einen Zuwachs des Betriebsergebnisses (EBIT) zwischen vier und acht Prozent in Aussicht. Was der vormittägliche Börsenhandel mit Zukäufen quittierte; zwischenzeitlich lag die Aktie vier Prozent im Plus.

Entkonsolidierung der Dialyse-Sparte bewirkt Buchverlust

Das Zahlenwerk 2023 ist insbesondere von höheren operativen Einmalkosten, gestiegenen Zinsen und Steuern sowie einem nicht zahlungswirksamen Bewertungseffekt aus der Entkonsolidierung der Dialysesparte Fresenius Medical Care (FMC) geprägt. FMC wurde Ende November vorigen Jahres wie geplant von einer Kommanditgesellschaft in eine AG umgewandelt. Fresenius hält seinen Anteil an dem US-Unternehmen (32 Prozent) jetzt nurmehr als Finanzbeteiligung.

Insgesamt erlöste Fresenius im Berichtsjahr 22,3 Milliarden Euro (+4,0 Prozent auf vergleichbarer Basis). Der Betriebsgewinn (EBIT) ging infolge gestiegener Ausgaben (u.a. Restrukturierungsaufwand sowie Gebühren für den Rechtsformwandel bei FMC) um 37 Prozent auf 1,14 Milliarden Euro zurück. Nach Steuern wurden mit den fortgeführten Geschäften 353 Millionen Euro (-69 Prozent) verdient. Einschließlich des Bewertungseffekts aus der FMC-Beteiligung steht ein Jahresverlust von 594 Millionen Euro in den Büchern.

290 Millionen Euro Energiehilfen vom Staat

Dass die Aktionäre auf eine Dividende für 2023 verzichten müssen, war bereits im Dezember bekanntgegeben worden. Die Aussetzung der Gewinnausschüttung begründet sich durch die Inanspruchnahme hoher Ausgleichszahlungen für gestiegene Energiekosten der Kliniksparte Helios; Finanzchefin Sara Hennicken bezifferte die staatlichen Hilfen mit insgesamt 290 Millionen Euro. Zugleich dementierte Hennicken Gerüchte, wonach allein diese Hilfsgelder dafür gesorgt hätten, dass Helios nicht in die roten Zahlen gerutscht sei.

2023 steuerte den Angaben zufolge die Kliniksparte 12,3 Milliarden Euro (+ 5,0 Prozent) zu den Gesamteinnahmen bei und brachte es auf einen um Sondereinflüsse bereinigten Betriebsgewinn von 1,23 Milliarden Euro (+4,0 Prozent). Im Geschäft mit Generika und Spezialernährung (Kabi) wurden 8,0 Milliarden Euro (+9,0 Prozent) erwirtschaftet und bereinigt knapp 1,15 Milliarden Euro (+3,0 Prozent) verdient. Die dritte Linie, das Klinik-Projektgeschäft Vamed, brachte es auf 2,36 Milliarden Euro (unverändert) und 16 Millionen Euro operativen Verlust (-185 Prozent). (cw)

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