Geschäftsjahr 2021

Milliarden-Gewinne dank Comirnaty® – Pfizer legt 95 Prozent zu

Auch Pfizer musste sich zuletzt mit Portfolioerneuerung herumschlagen und Patentabläufe kompensieren. Doch die Comirnaty®-Allianz mit BioNTech hat über Nacht sämtliche Sorgen zerstreut.

Von Christoph Winnat Veröffentlicht:
Pfizer-CEO Albert Bourla: Das Investment in die Impfstoff- und Medikamentenentwicklung gegen COVID-19 hat sich gelohnt.

Pfizer-CEO Albert Bourla: Das Investment in die Impfstoff- und Medikamentenentwicklung gegen COVID-19 hat sich gelohnt.

© Giannis Papanikos/ASSOCIATED PRESS/picture alliance

New York. Als Entwicklungs- und Vertriebspartner des mRNA-Impfstoffs Comirnaty® und als Hersteller der COVID-Tablette Paxlovid® (Nirmatrelvir+Ritonavir) zählt Pfizer zu den wenigen Anbietern, deren Produktportfolio einen sowohl entscheidenden wie breiten Beitrag zur Pandemiebekämpfung zu leisten vermag. Das schlägt sich natürlich in den Geschäftszahlen nieder – wobei das Ausmaß dieses Niederschlags dann doch überrascht: Mit 81,3 Milliarden Dollar (+95 Prozent) Gesamtumsatz hat der New Yorker Konzern binnen eines Jahres so viel eingenommen, wie noch nie ein Pharmaunternehmen zuvor – und setzt sich damit wieder souverän an die Spitze der nach Umsatzerlösen weltweit größten Branchenplayer.

Der exorbitante Zuwachs geht hauptsächlich auf das Konto des COVID-Impfstoffs, der 2021 allein rund 36,8 Milliarden Dollar (2020: 154 Mio.) einspielte, davon 7,8 Milliarden Dollar im Heimatmarkt USA und knapp 29 Milliarden in den Auslandsmärkten. Daneben wirken die sonstigen Pfizer-Blockbuster geradezu blass, etwa der Gerinnungshemmer Eliquis® (Apixaban) mit 5,97 Milliarden Dollar Umsatz (+21 Prozent) oder das Brustkrebsmedikament Ibrance® (Palbociclib) mit 5,44 Milliarden (+1,0 Prozent).

Ohne Comirnaty® „nur“ sechs Prozent Zwachs

Ohne den Comirnaty®-Beitrag wären die Verkäufe nur um rund sechs Prozent auf 44,4 Milliarden Dollar gestiegen, heißt es. In normalen Jahren auch nicht schlecht. Das erst seit Kurzem ausgebotene COVID-Medikament Paxlovid® brachte 2021 rund 76 Millionen Dollar.

Der Betriebsgewinn lag mit 24,3 Milliarden Dollar dreifach, das Ergebnis nach Steuern mit rund 22 Milliarden Dollar fast 2,5-fach über dem jeweiligen Vorjahreswert. „Wir haben uns frühzeitig dazu bekannt, der Welt zu helfen, sich gegen das tödliche Virus zu schützen. Um das zu erreichen, haben wir Milliarden Dollar investiert, ohne sicher zu sein, ob sich das jemals auszahlt“, kommentiert CEO Albert Bourla die außergewöhnliche Bilanzvorlage am Dienstag.

Laut Forecast werden sich Pfizers Anstrengungen gegen das Virus dieses Jahr noch erheblicher bezahlt machen. Die Comirnaty®-Verkäufe werden sich auf voraussichtlich rund 32 Milliarden Dollar summieren. Von der COVID-Tablette Paxlovid® erhofft man sich Erlöse um 22 Milliarden Dollar.

2022 mehr als 100 Milliarden?

Insgesamt soll der Konzernumsatz 2022 zwischen 98 Milliarden und 102 Milliarden Dollar erreichen. Der um Akquisitionskosten, abgegebene Geschäfte und sonstige außergewöhnliche Faktoren bereinigte Gewinn je Aktie soll zwischen 6,35 und 6,55 Dollar (2021: 4,42 Dollar) erreichen.

Im Jahresverlauf 2021 hat Pfizer den Angaben zufolge 8,7 Milliarden Dollar (oder 1,56 Dollar je Stammaktie) an seine Aktionäre ausgeschüttet. Das entspreche einer Dividendenerhöhung zu 2020 um drei Prozent.

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Arzneimittelpolitik

Generika 2024: Hohe Versorgungsleistung unter anhaltendem Preisdruck

Welche Endpunkte sind patientenrelevant?

Innovation in Studienendpunkten – Studienendpunkte für Innovationen

Kooperation | In Kooperation mit: AbbVie Deutschland, DAK Gesundheit, MSD Sharp & Dohme, Novo Nordisk, Roche Pharma, vfa und Xcenda

EU-Pharma Agenda – Impulse für die Arzneimittelversorgung in Deutschland

Impulse für die Arzneimittelversorgung aus Patientenperspektive

Kooperation | In Kooperation mit: AbbVie Deutschland, DAK Gesundheit, MSD Sharp & Dohme, Novo Nordisk, Roche Pharma, vfa und Xcenda
Das könnte Sie auch interessieren
Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Internationaler Vitamin-C-Kongress im Juni

© Spinger Medizin Verlag

Vitamin C als hochdosierte Infusionstherapie

Internationaler Vitamin-C-Kongress im Juni

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Für Menschen ab 60 Jahren sind die Impfungen gegen Influenza, Corona, Pneumokokken und Herpes zoster (beide nicht im Bild) Standard-Impfungen. Für Menschen ab 75 Jahren kommt die RSV-Impfung hinzu.

© angellodeco / stock.adobe.com

Respiratorisches Synzytial Virus

STIKO: Alle Menschen ab 75 gegen RSV impfen!

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Detailansicht eines Windrades: Bringt eine ökologisch nachhaltige Geldanlage auch gute Rendite? Anleger sollten auf jeden Fall genau hinschauen.

© Himmelssturm / stock.adobe.com

Verantwortungsbewusstes Investment

„Nachhaltig – das heißt nicht, weniger Rendite bei der Geldanlage!“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank)
Manchmal kommt Künstliche Intelligenz ziemlich abstrakt daher. Doch es gibt zunehmend auch konkrete Anwendungen, sogar für Arztpraxen.

© 3dkombinat - stock.adobe.com

Praxisorganisation

Mit KI zu mehr Entlastung fürs Praxisteam

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Der Empfang der Gynäkologen-Praxis in Gütersloh: Vor allem die starke Patientinnenbindung überzeugte am Ende das MVZ, das die Praxis erwarb.

© Andreas Peters

Praxismanagement

Privatpraxis abzugeben? Das lässt sich regeln!

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Finanzdienstleister MLP
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Verträglichkeit von Rheuma-Medikamenten

Leberschäden durch Methotrexat? – Eher ist’s eine MASLD

Lesetipps
Älterer Mann mit Gesichtsnervenlähmung aufgrund des Eagle-Syndroms.

© Vladimir Arndt / stock.adobe.com

Kasuistik

Seltene Manifestation eines Eagle-Syndroms

Keine Hürden mehr: Websites sollen künftig so problemlos wie möglich zu erfassen und zu bedienen sein.

© VZ_Art / Stock.adobe.com

Neues Teilhabegesetz geht an den Start

So wird Ihre Praxis-Homepage barrierefrei