E-Health

Gesundheitskarte – Feldtest zu Notfalldaten und Medikationsplan startet

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Mit gesteckter Karte können in Zukunft auch Notfalldaten und der Medikationsplan bearbeitet und eingesehen werden. Der erste Feldtest dafür startet jetzt in Westfalen-Lippe.

Mit gesteckter Karte können in Zukunft auch Notfalldaten und der Medikationsplan bearbeitet und eingesehen werden. Der erste Feldtest dafür startet jetzt in Westfalen-Lippe.

© Lukas Barth / dpa

Dortmund. Es hat lange gedauert, aber jetzt werden mit dem elektronischen Medikationsplan und dem Notfalldatenmanagement in Westfalen-Lippe bundesweit erstmals medizinische Anwendungen der elektronischen Gesundheitskarte getestet. In 74 Arztpraxen werde nun die notwendige Software installiert, damit die Ärzte den E-Medikationsplan und den Notfalldatensatz erstellen können, berichtete Thomas Müller, Vorstand der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) auf der Vertreterversammlung in Dortmund. „Es geschehen noch Zeichen und Wunder.“

Neben den 74 Praxen sind auch die KV-Notfallpraxis in Bielefeld, 15 Apotheken und die Rheumaklinik Bad Oeynhausen an der Erprobung beteiligt. Sie wird über zehn Wochen laufen. Während des Tests sollen die Ärzte jeweils 20 Notfalldatensätze anlegen, sechs Notfalldatensätze auslesen und 40 elektronische Medikationspläne erstellen.

Flächendeckender Rollout erst Ende des Jahres

In dem Feldtest sollen die Funktionsfähigkeit, die Interoperabilität und die Sicherheit der Anwendungen erprobt werden. Die KVWL werde ihn sehr engmaschig begleiten, kündigte Müller an.

„Bevor die Anwendungen in Serie gehen, müssen die Kinderkrankheiten beseitigt sein“, so Müller Er geht davon aus, dass die Anwendungen erst Ende 2020, Anfang 2021 flächendeckend ausgerollt werden können. Der Feldtest wird von der CompuGroup Medical durchgeführt.

Die gematik hat für den E-Health-Konnektor der CompuGroup die Genehmigung zum Feldtest erteilt – die Voraussetzung für die entsprechende Ausstattung der Teilnehmer am Feldversuch. Nach Angaben der gematik wird über ein Software-Update der Konnektor KoCoBox MED+ zum E-Health-Konnektor. Ein Gerätetausch sei dafür nicht erforderlich.

Neue Optionen für die Arzneimitteltherapiesicherheit

Die Anwendungen eröffneten neue Möglichkeiten zur Verbesserung der Arzneimitteltherapiesicherheit, teilte die Präsidentin der Apothekerkammer Westfalen-Lippe Gabriele Regina Overwiening mit. Sie wies darauf hin, dass der erfolgreiche Abschluss des Feldversuchs Voraussetzung für die endgültige Zulassung des Konnektors ist.

„Die derzeit beworbenen Konnektoren sind aufgrund der nicht vorhandenen Zulassung auch nicht von den Refinanzierungsvereinbarungen erfasst und somit nicht von der GKV erstattungsfähig“, warnte Overwiening vor „Spontankäufen“.

Auch der bundesweite Einsatz des Konnektors nach erfolgter Zulassung wird mittels eines Software-Updates für Konnektoren und Praxisverwaltungssysteme erfolgen. „Außerdem kann danach mit der Ausstattung der Apotheken für die Anbindung an die Telematikinfrastruktur begonnen werden“, teilte die gematik mit. (iss)

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