Standort Deutschland

Gesundheitswirtschaft hofft auf Habeck

Das Wirtschaftsministerium setzt den Dialog mit der Pharma- und Medtechbranche fort. Es geht einmal mehr um Standortfragen.

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Berlin. Die Große Koalition hatte den „Pharma Dialog“, die Ampel hat den „Round Table Gesundheitswirtschaft“: Regelmäßige Branchentreffen unter Federführung des Wirtschaftsministeriums. Vom Habeck-Ressort erhofft sich die Industrie auch mehr Gehör für ihre Anliegen, als sie es im Bundesgesundheitsministerium derzeit zu finden vermag.

Bis Ende 2023 sind nach Angaben des Verbands der Chemischen Industrie (VCI) fünf Arbeitstreffen mit verschiedenen Themenschwerpunkten geplant, am heutigen Mittwoch fand das erste statt.

Erklärtes Ziel der Veranstaltung sei es, so der VCI weiter, „die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen zu stärken und die Standortbedingungen für die industrielle Gesundheitswirtschaft zu verbessern“. Zuletzt waren insbesondere die Arzneimittelhersteller verschnupft über das GKV-Finanzstabilisierungsgesetz, das ihnen einen Milliarden-Beitrag zur Kostendämpfung abverlangt.

In Sachen innovationsfreundlicher Rahmenbedingungen sei das Gesetz „eindeutig ein Rückschritt“, wie Han Steutel, Präsident des Branchenverbands vfa anlässlich des Dialog-Auftakts am Mittwoch noch einmal betonte.

Was VCI-Hauptgeschäftsführer Wolfgang Große Entrup bestätigt. Das Engagement des Bundeswirtschaftsministeriums, so Große Entrup, komme gerade „zur richtigen Zeit“. Bisher habe vor allem „das Bundesgesundheitsministerium die Richtung vorgegeben – und die hieß sparen. Das wird der Bedeutung der industriellen Gesundheitswirtschaft bei Weitem nicht gerecht.“

„Motor für Innovation, Wachstum und Beschäftigung“

Auf der Agenda des „Round Table Gesundheitswirtschaft“ stehen nach Angaben des Wirtschaftsministeriums sowohl „Resilienz, Finanzierbarkeit und Nachhaltigkeit der Gesundheitsversorgung in Deutschland“ als auch unter anderem Fragen zur Optimierung der Rahmenbedingungen „für Forschung, Entwicklung und Produktion“, Maßnahmen zur „Stärkung widerstandsfähiger Lieferketten“ oder „der Zugang und die Nutzung von Gesundheitsdaten“.

Minister Robert Habeck: „Die industrielle Gesundheitswirtschaft mit einer Bruttowertschöpfung in Höhe von 85,2 Milliarden Euro ist eine der tragenden Säulen unserer Volkswirtschaft. Sie ist Motor für Innovation, Wachstum und Beschäftigung.“ Jeder achte Euro, so der Minister weiter, werde hierzulande im Gesundheitsmarkt erwirtschaftet „und jeder sechste Arbeitsplatz dort bereitgestellt“.

DIe am „Round-Table“ teilnehmenden Verbände in alphabetischer Reihenfolge: Bundesverband der Arzneimittelhersteller (BAH), Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), Bio Deutschland, Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI), Bundesverband Gesundheits-IT (bvitg), Bundesverband Medizintechnologie (BVMed), Pro Generika, Spectaris, Verband der Chemischen Industrie (VCI), Verband der Diagnostica-Industrie (VDGH), Verband Forschender Arzneimittelhersteller (vfa), Verband der Elektro- und Digitalindustrie (ZVEI). (cw)

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