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Gute Zahlen, schlechtes Image

Rebekka HöhlVon Rebekka Höhl Veröffentlicht:

Noch sieht alles rosig aus: Personalmangel in Arztpraxen, den dürfte es nicht geben. Schließlich sind die Ausbildungsplätze in den Praxen heiß begehrt. Dieses Bild wenigstens vermitteln die aktuellen Statistiken des Bundesinstituts für Berufsbildung. Zahlenmäßig erreichen die Medizinischen Fachangestellten (MFA) immerhin Platz acht aller Ausbildungsberufe in diesem Lande.

Doch der Schein trügt: Der Ausbildungsberuf der/des MFA hat ein Imageproblem. Nun mag sich dieses klein reden lassen: Über 37 Prozent der Bewerber 2010 waren zwar der Ansicht, dass ihnen der Beruf kein gutes Ansehen verschafft. Aber es waren ja vor allem männliche Bewerber, die dies befürchteten. Und die interessieren sich ja kaum für den Beruf.

Darauf lässt sich nur erwidern: zu kurz gedacht. Viel imposanter ist nämlich, dass über ein Viertel der weiblichen Bewerber ebenfalls dieser Meinung ist. Das wird spätestens dann zum Problem, wenn das Gerangel um gute Azubis über alle Berufsgruppen hinweg los geht. Bei dem Fachkräftemangel, auf den die Wirtschaft zusteuert, dürfte das nicht mehr lange auf sich warten lassen.

Den Beruf der MFA nach außen aufwerten sollte daher die Devise lauten - nicht nur vonseiten der Ärzte, sondern vor allem vonseiten der Politik. In Sachen Delegation hat die Politik aber genau das ja vor Kurzem erst verpasst.

Lesen Sie dazu auch den Hintergrund: Medizinische Fachangestellte: Beliebter Beruf, aber kein hohes Ansehen

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