Marketingpraktiken

Interesse an lauterer Pharma-Werbung nimmt zu

82 Hinweise auf fragwürdiges Pharma-Marketing hat der Verein FSA 2014 erhalten. Rund ein Drittel aus den eigenen Reihen, zwei Drittel von Marktpartnern.

Veröffentlicht:

BERLIN. Der Verein "Freiwillige Selbstkontrolle für die Arzneimittelindustrie" (FSA) hat ausweislich seines jüngsten Jahresberichts 2014 mehr als doppelt so viele Beanstandungen registriert wie 2013; 82 mal seien Pharma-Marketingpraktiken angezeigt worden. Zum Vergleich: In der vorangegangenen Berichtsperiode gab es 39 Beanstandungen.

Die starke Zunahme wertet FSA-Geschäftsführer Dr. Holger Diener als Indiz für zunehmendes Interesse an lauterer Pharmawerbung: "Die Öffentlichkeit interessiert sich immer stärker für die freiwillige Selbstkontrolle und vertraut in die Arbeit des FSA. Alle Gruppen der Gesellschaft behalten das Handeln der Pharma-Branche im Blick und fordern bei zweifelhaften Sachverhalten Aufklärung".

Von den 82 Beanstandungen kamen den Angaben zufolge 53 von Dritten, der Rest entweder aus der Geschäftsführung des Vereins oder von Mitgliedsfirmen, zu denen hauptsächlich die forschenden Pharmafirmen des vfa gehören. Ende Dezember 2014 seien 75 Verfahren abgeschlossen gewesen, in lediglich drei Fällen erfolgten Abmahnungen mit abschließender Unterlassungserklärung der inkriminierten Unternehmen.

In 68 Fälle seien die Verfahren eingestellt worden, "weil die Beanstandungen unzulässig beziehungsweise unbegründet waren", heißt es in dem Jahresbericht.

Inhaltliche Schwerpunkte der Verfahren seien Transparenzpflichten beim Sponsoring, Anwendungsbeobachtungen sowie die Umsetzung des neuen, vollständigen Geschenkverbotes im FSA-Kodex gewesen. Dauerbrenner unter den Anfragen von FSA-Mitgliedern sowie Dritten - etwa Agenturen oder Kongressveranstaltern - seien Einzelaspekte zur "Durchführung von Fortbildungsveranstaltungen oder der Vertragsgestaltung mit Ärzten".

Im Zehnjahreszeitraum seit 2004 hat der FSA nach eigenen Angaben 460 Beanstandungen erhalten, davon wurden 273 Verfahren eingestellt, 126 mündeten in einer Unterlassungserklärung, 39 wurden rechtskräftig vor Gericht entschieden. (cw)

Der komplette "Jahresbericht 2014" des FSA ist auf der Vereinswebsite zu finden: www.fsa-pharma.de/service/downloads

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Welche Endpunkte sind patientenrelevant?

Erhebung von patientenberichteten Endpunkten: Einblicke aus der Psychiatrie

Kooperation | In Kooperation mit: AbbVie Deutschland, DAK Gesundheit, MSD Sharp & Dohme, Novo Nordisk, Roche Pharma, vfa und Xcenda

EU-Pharma-Regulierung: Impulse für Deutschland

Der Stand der Europäischen HTA-Regulation

Kooperation | Eine Kooperation von: AbbVie Deutschland, DAK Gesundheit, MSD Sharp & Dohme, Novo Nordisk, Roche Pharma, vfa und Xcenda
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Praxis-IT

Augen auf bei der Wahl des PVS-Dienstleisters

Diabetes nach einer Krebserkrankung

CIADM: Eine aggressive Form des Diabetes mellitus

Nach der Einigung zwischen BÄK und PKV

GOÄ-Novelle: Das fordern die Regierungsfraktionen

Lesetipps
Vorhofflimmern im 1-Kanal-EKG

© wildpixel / Getty Images / iStock

Empfehlungen für die Praxis

S3-Leitlinie Vorhofflimmern: Das steht drin