Internisten wegen Kopftuchverbot angeklagt

DORTMUND (ava). Eine muslimische Arzthelferin hat zwei Dortmunder Ärzte nach dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz auf 1200 Euro Schadenersatz verklagt. Jetzt befasste sich das Dortmunder Arbeitsgericht mit der Klage.

Veröffentlicht:

Zwei Dortmunder Internisten hatten Medienberichten zufolge einer 27-jährigen Arzthelferin gekündigt, weil sie während der Arbeit plötzlich ein Kopftuch tragen wollte. Die Frau, so ein Bericht der "Dattlener Morgenpost", war vor neun Jahren als Praktikantin zum Team der internistischen Gemeinschaftspraxis gestoßen, absolvierte dort eine Ausbildung und wurde übernommen.

In der ganzen Zeit hatte sie ihr Kopftuch immer nur in ihrer Freizeit getragen. Vor einigen Monaten beschloss sie, das Kopftuch auch während der Arbeit zu tragen. Ihre Arbeitgeber reagierten mit Kündigung und sofortiger Freistellung. Nach Zeitungsangaben sagte der Anwalt der Ärzte vor dem Dortmunder Arbeitsgericht, dass man mit einem Kopftuch kein ausreichendes Vertrauen zu Patienten aufbauen könne. Da keine gütliche Einigung zustande kam, wird es Mitte April zum Kammertermin kommen.

Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) zielt darauf, Benachteiligungen für Arbeitnehmer zu verhindern oder zu beseitigen, die aufgrund Rasse oder ethnischer Herkunft, Geschlecht, Behinderung, Alter, sexueller Identität, Religion oder Weltanschauung auftreten könnten.

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Ob mit Smartphone, Zeitschrift oder Kreuzworträtsel

Langes Sitzen auf dem Klo erhöht wohl das Risiko für Hämorrhoiden

Lesetipps
Ein junger Mann hält sich die Hände auf die Brust.

© underdogstudios / Fotolia

Inflammatorisches myoperikardiales Syndrom

Myokarditis und Perikarditis: Das empfiehlt die neue ESC-Leitlinie