MedTech

JEFTA soll den Handel mit Japan beflügeln

Bundeskanzlerin Merkel ist auf Staatsbesuch in Japan. Gesundheit und Handel sind zentrale Themen.

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BERLIN/TOKIO. Zum 1. Februar ist das „Japan Economic Free Trade Agreement (JEFTA)“, das Freihandelsabkommen zwischen Japan und der EU, in Kraft getreten – es deckt einen Markt mit rund 600 Millionen Menschen ab, der etwa 40 Prozent des Welthandels umfasst.

Die deutsche Industrie setzt branchenübergreifend große Hoffnung auf das Abkommen, da mit ihm mehr als 90 Prozent der Zölle auf EU-Exporte nach Japan entfallen, wie der Deutsche Industrieverband für optische, medizinische und mechatronische Technologien (Spectaris) betont.

Das Ausloten neuer Chancen für die deutsche Industrie steht deshalb ebenso wie internationale Krisen auf der Agenda des Staatsbesuchs von Bundeskanzlerin Angela Merkel, die am Montag in Tokio eingetroffen ist – laut Kanzleramt begleitet von einer Wirtschaftsdelegation mit Vertretern der deutschen Elektro-, IT- und Chemieindustrie, des Pharmabereichs, der Gesundheitswirtschaft sowie von Finanzdienstleistungen und Automobilzulieferern.

Am Dienstag steht unter anderem ein Treffen mit Forschern aus verschiedenen naturwissenschaftlich-technischen Disziplinen auf dem Programm. Dem Vernehmen nach geht es dabei um Krebsforschung und Robotik.

Außerdem besucht sie den Showroom des IT-Spezialisten NEC, um sich über Anwendungsmöglichkeiten im Bereich der Künstlichen Intelligenz zu informieren, auf dem sie Deutschland laut nationaler Strategie an die Weltspitze führen will.

Goldgräberstimmung ausgebrochen

In der deutschen Medizintechnikbranche ist unterdessen eine gewisse Goldgräberstimmung ausgebrochen: Spectaris spricht von einer „großen Chance für das Japan-Geschäft“ seiner exportstarken Branchen.

Die Unternehmen profitierten sowohl von einem verbesserten Zugang zum öffentlichen Beschaffungsmarkt in Japan als auch vom Abbau nicht-tarifärer Handelshemmnisse und Einfuhrzölle“, so Spectaris.

Das Abkommen sieht entscheidende Verbesserungen bei nicht-tarifären Handelshemmnissen vor: Japan verpflichtet sich etwa, den Zugang zu öffentlichen Ausschreibungen weiter zu liberalisieren.

„Besonders die Medizin- sowie Analysen-, Bio- und Labortechnik, die einen großen Anteil ihrer Aufträge im Ausland über öffentliche Ausschreibungen generieren, haben durch die verbesserten öffentlichen Ausschreibungsbedingungen gute Aussichten in Japan“, resümiert Spectaris-Geschäftsführer Jörg Mayer.

Unter anderem sei es künftig möglich, an Vergabeverfahren bei 51 Unis, 25 Kliniken und elf Industrie- sowie industriellen Forschungszentren teilzunehmen, die im Annex 10 aufgelistet sind.

Japan gehöre insbesondere für die deutsche Medizintechnik zu den TOP 10 Exportmärkten und sei nach China der zweitwichtigste Handelspartner in Asien. (maw)

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