IGeL-Monitor

Medizinischer Dienst findet keinen Nutzenbeleg für Blutwäsche bei Long-COVID

Die Indikation Long-COVID ist im IGeL-Markt angekommen: Mit der Immun-Apherese hat der Medizinische Dienst bereits die Studienlage zu einer vierten Selbstzahlerleistung erkundet.

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Patient liegt im Bett und bekommt eine Apharese

Blutwäsche bei Long- oder Post-COVID? Nach Recherche des Meidzinischen Dienstes gibt es dafür noch keinen evidenzbasierten Nutzenbeleg.

© Oliver Ring / imageBROKER / picture alliance

Essen. Was bringt eine Blutwäsche (Immun-Apherese) bei Long- und Post-COVID-Patienten? Der Medizinische Dienst hat im Rahmen seines IGeL-Monitors diese Šelbstzahlerleistung unter die Lupe genommen. Mit dem Ergebnis, dass mangels ausreichender Datengrundlage der Nutzen als „unklar“ einzustufen sei.

„Bisher liegen keine Ergebnisse aus Studien vor, die dieses Apherese-Verfahren zur Behandlung von Long-/Post-COVID-Erkrankten untersucht haben“, heißt es in einer Mitteilung des MD am Dienstag. Allerdings liefen derzeit noch zwei Studien, die „in naher Zukunft dazu beitragen könnten, Nutzen und Schaden des Verfahrens genauer bewerten zu können“.

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Als Selbstzahlerleistung im Corona-Kontext werden den Angaben zufolge pro Blutwäsche-Sitzung zwischen 2.300 und 2.600 Euro aufgerufen; meistens würden mehrere Sitzungen angeboten.

Mit der Immun-Apherese hat der MD bereits die Evidenz einer vierten Selbstzahlerleistung gegen Long-/Post-COVID abgefragt. Auch die vorangegangenen drei IGeL-Angebote – H.E.L.P.-Apherese, Hyperbare Sauerstoff-Therapie sowie Ozontherapie – wurden jeweils als „Nutzen unklar“ gelabelt. „Zu keinem der vier Verfahren gibt es bisher aussagekräftige Studien, die Hinweise auf den Nutzen bei einer Behandlung von Long-/Post-COVID geben“, so der MD weiter. (cw)

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