Mit dem Handy auf Schnäppchenjagd

"Bis zu 70 Prozent sparen mit Medikamenten-Coupons - aus Apotheken in Ihrer Stadt": Damit wirbt das Online-Portal Aporabatt.de seit Mai bundesweit um Kunden.

Von Sabine Schiner Veröffentlicht:
Wird das Handy zum Ersatz für Werbeprospekte?

Wird das Handy zum Ersatz für Werbeprospekte?

© vege / fotolia.com

Derzeit sind es 900 Apotheken, die sich an "Aporabatt" beteiligen. Es handelt sich dabei um den Service des Start-up-Unternehmens "Ecoupy" in Landsberg.

Dessen Geschäftsführer Andreas Miller hofft, zum Jahresende die tausender Marke zu knacken.

Die Idee ist einfach: Apotheker stellen ihre Angebote aus dem OTC-Bereich ins Netz, der Kunde gibt bei der Suche nach Schnäppchen seine Postleitzahl ein, wählt sein Wunschmedikament und druckt sich den Coupon samt Preisnachlass aus.

Damit geht er dann zur Apotheke und löst ihn ein.

Das Projekt läuft in Ballungsräumen gut

Besitzer von Mobiltelefonen können sich das Ausdrucken sparen. Sie gehen mit der Aporabatt-App direkt in die jeweilige Apotheke, zeigen den Barcode vor und lösen den Gutschein ein. Das Projekt laufe in Ballungsräumen "wunderbar", so Miller im Gespräch mit ApothekerPlus. Auf dem Land sei es hingegen mangels Wettbewerb schwieriger, Apotheker für das Portal zu gewinnen.

"Wenn es weit und breit nur eine einzige Apotheke gibt, kann sie auf Werbung verzichten", erklärt er. Momentan ist das Portal für Apotheken kostenfrei, doch das soll sich ändern. Wann, ist offen. Was es dann kosten wird, steht ebenfalls noch nicht fest. Ziel ist, das Portal über Werbung zu finanzieren.

Seit einigen Wochen bietet Miller den Apotheken auch an, über eine kostenpflichtige zusätzliche App-Funktion Push-Nachrichten zu versenden. "Das kann die Info über Aktionen wie Blutdruckmessungen oder die Nachricht über Rabattaktionen sein", erklärt Miller. Für zwei solcher Push-Nachrichten im Monat bezahlt der Apotheker 19,90 Euro.

"Damit kann man seine Kunden ganz gezielt informieren. Das ist ein fairer Preis", sagt Miller. Die Nachfrage hält sich allerdings in Grenzen, bislang nutzen lediglich zehn Apotheken die neue Funktion. Die Aporabatt-App selbst kommt bei den Endverbrauchern an: Allein 23.000 iPhone-Nutzer haben sich die Anwendung bereits herunter geladen.

App gleich mit Bestell- und Erinnerungsfunktion

Zusätzlicher Vorteil: Die App bietet nicht nur die Möglichkeit, sich über Coupons zu informieren, sondern es gibt auch eine Erinnerungsfunktion für die pünktliche Medikamenteneinnahme.

Miller ist optimistisch, dass "Aporabatt.de" Zukunft hat. "Mir ist von keinem vergleichbaren Anbieter bekannt." Konkrete Pläne für nächstes Jahr hat er mit seinen beiden Mitarbeitern auch schon entwickelt: Mitte Januar soll "Medlikes.de" online gehen.

Das Portal soll Kunden aus Ballungszentren die Möglichkeit bieten, die Medikamente gleich online aus der Apotheke zu bestellen. Ähnlich wie bei "Facebook" kann bei Zufriedenheit mit dem Produkt ein "Gefällt-mir"-Button angeklickt werden.

www.aporabatt.de

Mehr zum Thema

Praxis-IT

KBV: Neuer Anforderungskatalog an PVS

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Führen den BVKJ: Tilo Radau (l.), Hauptgeschäftsführer, und Präsident Michael Hubmann im Berliner Büro des Verbands.

© Marco Urban für die Ärzte Zeitung

Doppel-Interview

BVKJ-Spitze Hubmann und Radau: „Erst einmal die Kinder-AU abschaffen!“

Diakonie-Präsident Rüdiger Schuch.

© Rolf Schulten

Interview

Diakonie-Präsident Schuch: Ohne Pflege zu Hause kollabiert das System