Heilbronner Affäre

Neue Vorwürfe gegen SLK-Klinikum

Die SLK-Kliniken kommen nicht aus den Schlagzeilen. Zum Ärzteskandal gesellt sich nun noch der Vorwurf des Abrechnungsbetrugs.

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HEILBRONN. Die SLK-Kliniken in Heilbronn, die den Skandalarzt Dr. J.S. aus den Niederlanden in den Jahren 2011 und 2012 beschäftigt hatten, ohne Hinweisen über dessen schwere Verfehlungen während seiner Tätigkeit in Holland nachzugehen, sind mit neuen Vorwürfen konfrontiert.

So wurde jetzt bekannt, dass die Berliner Staatsanwaltschaft SLK-Geschäftsführer Dr. Thomas Jendges bandenmäßigen Abrechnungsbetrug während seiner Zeit als Geschäftsführer der DRK-Kliniken in Berlin von Dezember 2006 bis Juli 2008 vorwirft.

Er soll an 20 Fällen von Abrechnungsbetrug beteiligt gewesen sein. Die Anklage ist noch nicht zugelassen.

Jendges hatte den SLK-Aufsichtsrat unmittelbar nach Eröffnung des Ermittlungsverfahrens 2010 darüber informiert, dieser hatte die Information aber nicht weitergegeben.

Jendges sowie die jetzige Geschäftsführung der DRK-Kliniken sehen indes kein Fehlverhalten während seiner früheren Tätigkeit in Berlin.

Nun hat noch die Stiftung Patientenschutz gegen die SLK-Kliniken Anzeige wegen des Verdachts auf Abrechnungsbetrug erstattet. Bei einer Reihe von Patienten sollen Chefarztbehandlungen abgerechnet worden sein, die aber von dem niederländischen Neurologen vorgenommen worden sind, der als Assistenzarzt auf Honorarbasis tätig war.

Der SLK-Geschäftsführer hat dies bislang für einen Fall eingeräumt. Außerdem wurde bekannt, dass ein zweiter Honorararzt, der 2012 einige Monate in der Neurologie tätig war, auf dem Klinikgelände von der Polizei berauscht aufgegriffen worden war. Im Zuge der Ermittlungen wurde festgestellt, dass er keine Approbation hatte. (bd)

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