Datenschutz

Neues Bündnis gegen ePA

Patientendaten in der Cloud? Auch ein psychotherapeutischer Berufsverband zieht jetzt gegen die elektronische Patientenakte zu Felde.

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Frankfurt/Bonn. Am Wochenende hat sich nach Mitteilung des Deutschen Psychotherapeuten Netzwerks in Frankfurt ein „Arbeitsbündnis gegen Datenmissbrauch in der Medizin“ gegründet. Zum Gründungstreffen auf Einladung des Psychotherapeuten-Netzwerks hätten sich über 20 Initiativen eingefunden, darunter etwa die „IG Med“, der Verein „Patientenrechte und Datenschutz“ oder die Initiative „TI-frei“. Netzwerkvorsitzender Dieter Adler: „Es ist fünf vor zwölf. In einem Jahr sollen alle Daten gesetzlich Versicherter in einer Cloud gespeichert werden und dort nicht nur allen anderen Behandlern, sondern auch der Forschung zugänglich gemacht werden.“ Adler spielt damit auf das Digitale-Versorgung-Gesetz (DVG) an und die Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) Anfang 2021.

Man spreche sich „nicht grundsätzlich gegen die Digitalisierung aus.“ Auch beabsichtige das Bündnis, „mit Patientenvertretern sowie Datenschützern neue Modelle der Digitalisierung (zu) entwickeln“. Dass jedoch Patientendaten im Internet abgespeichert werden sollen, will Adler nicht hinnehmen. In diesem Zusammenhang kritisiert der Netzwerkgründer, der in Bonn eine psychotherapeutische Praxis betreibt, auch das Ansinnen der des Betriebsärztevereins DGAUM, ebenfalls Zugang zu den ePA-Daten bekommen zu wollen. Die Fachgesellschaft hatte diese Forderung unlängst in einer Stellungnahme zum DVG erhoben.

Das Psychotherapeuten Netzwerk wurde als Berufsverband im Mai dieses Jahres gegründet. Zu den Mitgliedern zählten Psychotherapeuten, Ärzte, Diplom-Psychologen, Pädagogen und Sozialpädagogen, erklärte eine Sprecherin auf Nachfrage. Demnächst werde das 1200. Mitglied erwartet. Den wöchentlichen digitalen Newsletter des Netzwerks hätten rund 12 000 Nutzer abonniert. Dabei handele es sich „fast ausschließlich um Berufskollegen“. (cw)

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